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Johanniskirche Glocken schlagen wieder in Stereo

Seit Sonntag läuten die Glocken in Arendsees Johanniskirche wieder.

Von Helga Räßler 02.02.2016, 02:00

Arendsee l Ein Knopfdruck reichte am Sonntag aus, und die beiden Glocken der Arendseer Johanniskirche läuteten stereo über der Stadt. Angela Röhl und Sigrid Schulze strahlten. „Endlich ist es geschafft“, so Angela Röhl aus Schrampe. Sie hatte im April 2015 im Auftrag der evangelischen Kirchengemeinde den Spendenaufruf gestartet. Zusammen mit Sigrid Schulze aus Zießau war sie dann auf Sammeltour gegangen, denn nicht alle Spender überwiesen ihre Beträge auf das in der Volksstimme angegebene Konto.

„Wir waren völlig überrascht von der Spendenbereitschaft“, bekannte Röhl am Sonntag während des festlichen Gottesdienstes in der Johanniskirche. „Wir gingen los und plötzlich war das Geld beisammen“, so Schulze. 3000 Euro hatten sie so ersammelt. Und auch für die neuen Sitzauflagen für die Kirchenbänke hätten sie sehr schnell einen Spender gefunden. „Dafür sagen wir heute Danke“, betonte sie.

Prompt kehrte der Dank zu ihnen zurück, denn Kirchenratsvorsitzende Yvonne Hänsel aus Genzien überreichte beiden Frauen ein Frühlingsblumengesteck als Anerkennung für ihr großes Engagement. Auch Irmela Güde, ihre Vorgängerin im Ehrenamt, wurde mit Blüten bedacht für ihr unermüdliches Wirken bei der Ausgestaltung der Gotteshäuser in Arendsee.

Den herzlichen Worten schloss sich Superintendent Michael Kleemann aus Stendal an, der die Predigt gehalten hatte. Er sprach vom bekannten Don Camillo, der im Zusammenwirken mit seinem Bürgermeister Gutes für seine Kirche bewirkt hatte. „Hier in Arendsee sitzt der Bürgermeister sogar an der Orgel und begleitet unseren Gottesdienst musikalisch“, sagte er mit Blick zur Orgelempore, wo Norman Klebe auf seinen Einsatz am Instrument wartete. Zum Abschluss spielte er ein furioses Musikstück und erntete wie die Spendenakteure zuvor Applaus.

Kleemann sprach von Apostel Paulus, dem biblischen Ausrufer im Auftrag und Namen Gottes. Auch die engagierten Arendseerinnen seien solcherart unterwegs. Und wenn man Gutes tue, könne man auch davon künden, es sozusagen „an die große Glocke hängen“. Und der gut anzuhörende tatsächliche Glockenklang in Stereo freue auch ihn.

Der Spendenaufruf zur Finanzierung der neuen Elektroanlage war nötig, weil das für die Turmsanierung 2013 bereitgestellte Geld nicht mehr dafür ausreichte. Die Mittel von 155 000 Euro hatten Fördermittelgeber, die Kurt-Lange-Stiftung, die Lottogesellschaft, die Stiftung KIBA, die Sparkasse Altmark West und der Kirchenkreis Stendal zur Verfügung gestellt. Auch Spenden waren damals geflossen.