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Kreisseniorenbeirat Mehr Teilhabe für die Älteren

Die Vorsitzende des Salzwedeler Kreisseniorenbeirates, Ute Nölle, spricht über die Teilhabe von Senioren und politische Erfordernisse.

Von Antje Mewes 04.02.2016, 02:00

Was war im Jahr 2015 die größte Herausforderung in der Arbeit des Kreisseniorenbeirates?

Ute Nölle: Eine unserer schwierigsten Aufgaben sahen wir in der Gewinnung neuer Mitglieder. Hier gab es mehrere Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten. Wir haben uns dann mit Bedacht für diese zwei neuen Kandidaten entschieden: Jana Schweizer und Jochen Rechtenbach.

Worauf hat Ihr Gremium die Schwerpunkte gesetzt?

Zum Anfang des Jahres stellten wir uns die Frage: Welche Aufgaben hat ein Kreisseniorenbeirat? Nach der Teilnahme an verschiedenen Konferenzen und Arbeitsgesprächen sowie in Zusammenarbeit mit der Landesseniorenvertretung formulierten wir folgenden Grundgedanken: Wir sehen uns in der Mitverantwortung für künftige Generationen und spielen eine aktive Rolle bei der Gestaltung der Gesellschaft.

Das Motto lautet: „Engagiert aktiv älter werden“. Wir haben die Aufgabe, die aktive Mitgestaltung und die gesellschaftliche Teilhabe der älteren Bürgerinnen und Bürger zu stärken und zu sichern. Wir stellen die Verbindungen zu verantwortlichen Stellen her und sind in die Prozesse und Entscheidungen der Kommunen einzubinden.

Welche Aufgaben stehen in diesem Jahr auf der Agenda?

Wir haben uns ziemlich viel vorgenommen. Als erstes die Mithilfe bei der Organisation und Teilnahme an der 1. Regionalkonferenz der Seniorenvertretungen im April. Weiterhin die Fortführung des Projektes „Dialog der Generationen“ sowie Werbeaktivitäten für Seniorenbeauftragte der Städte Gardelegen, Kalbe und Arendsee. Im Oktober soll es wieder den Tag der Senioren geben.

Die Zertifikate für Seniorenfreundlichkeit sollen weiter vergeben werden. Hierbei wollen wir den Blick nicht nur auf die Heime richten, sondern auch auf andere öffentliche Einrichtungen. Zudem gehört die Zusammenarbeit mit Behindertenbeauftragten, Verwaltungen und dem Hospizverein zur Aufgabenstellung des Kreisseniorenbeirates.

Welche Probleme müssten am dringendsten angepackt werden?

Das Pflegeberatungsnetz in Sachsen-Anhalt weist Lücken auf. So kommt es immer wieder vor, dass Menschen sich an uns wenden, wenn sie kurzzeitige Hilfe benötigen, zum Beispiel nach Krankenhausaufenthalt oder Unfall.

Hier würden wir gerne nach den Erfahrungen im Raum Uelzen ein Seniorenservicebüro einrichten, in dem alles vereint ist und der Betroffene nicht mehrere Stellen anlaufen muss. Dieses Problem haben wir in der Landesseniorenkonferenz im September angesprochen, und an dem Thema werden wir 2016 weiter dran bleiben.

Welche Weichenstellung erwarten Sie von der Politik?

Ein Gesetz zur Stärkung der Mitwirkung von Senioren am gesellschaftlichen Leben. Ziele sind die Förderung der aktiven Beteiligung der Älteren am gesellschaftlichen Leben und dessen Entwicklung einschließlich der Verbesserung des Zusammenlebens der Generationen und mit Minderheiten sowie der Gewährleistung des Älterwerdens in Würde und Selbstbestimmung ohne Diskriminierung.