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Verkehr Kämpfen für die Lebensader

„Wir werden dafür kämpfen, dass die Neuperverstraße nicht gesperrt wird“, sagt Jost Fischer von der Werbegemeinschaft.

Von Arno Zähringer 26.03.2016, 02:00

Salzwedel l Der starke Beifall machte deutlich, dass die Mitglieder der Werbegemeinschaft Salzwedel nichts von dem Plan halten, die Neuperverstraße im Herzen der Stadt teilweise zu sperren, um die Fußgängerzone zu verlängern. Konkret geht es dabei um den Bereich Schrangen, Breite Straße, Burgstraße und Reichestraße. So sieht es jedenfalls der Entwurf zur „Fortschreibung integriertes Verkehrsentwicklungskonzept“ vor, das vom Planungsbüro SVU Dresden in Zusammenarbeit mit der Lenkungsgruppe der Hansestadt vor einiger Zeit vorgelegt wurde und das jetzt für Diskussionen sorgt.

Mit Blick auf die Verkehrsorganisation in der Altstadt sieht das Konzept Beeinträchtigungen durch gebietsbezogenen Durchgangsverkehr. Dadurch würden leistungsfähige Alternativen, die allerdings nicht genannt sind, nicht in vollem Umfang genutzt. Auch die „uneinheitlichen Geschwindigkeitsregelungen“ werden als Problem bezeichnet.

Deshalb wird von der Lenkungsgruppe vorgeschlagen, die Fußgängerbereiche Breite Straße und Burgstraße zu verknüpfen und damit die Durchfahrt Neuperverstraße zu unterbinden. Dadurch würde zwar eine „geringe Zahl von Stellplätzen wegfallen“, die Erreichbarkeit der Geschäfte sei allerdings weiterhin gegeben.

Das sieht Jost Fischer anders. „Die Neuperverstraße ist unsere Lebensader. Wir haben in diesem Bereich den geringsten Leerstand.“ Eine Sperrung der Straße komme deshalb überhaupt nicht in Frage. Vielmehr denkt Fischer darüber nach, die Breite Straße Richtung stadtauswärts für den Verkehr zu öffnen und auf einer Seite Parkplätze anzubieten. „Es heißt nicht umsonst Breite Straße“, warb Fischer um Unterstützung für seine Idee. Er setze in diesem Zusammenhang auch auf die Politik, „dass die da mitspielt“. Zudem appelliert Fischer an die Vernunft aller Beteiligter. Schließlich „ist doch so alles in Ordnung“. Dass die Werbegemeinschaft künftig mitreden kann und will, dafür seien nun die Voraussetzungen geschaffen. Denn inzwischen sei der Verein in der Lenkungsgruppe vertreten.

Vor 13 Jahren entwickelte SVU Dresden ein „Integriertes Verkehrskonzept“ für die Hansestadt Salzwedel. Seitdem hat die Hansetadt einige Maßnahmen aus dem Konzept umgesetzt. Über die Jahre haben sich laut SVU (die Buchstaben stehen für Stadt-Verkehr-Umwelt) die verkehrlich relevanten Rahmenbedingungen deutlich geändert, unter anderem wurde ein neues Stadtentwicklungskonzept auf den Weg gebracht. Deshalb lässt die Hansestadt Salzwedel ihr bisheriges Verkehrskonzept aktualisieren und weiterentwickeln. Inzwischen liegt der zweite Entwurf eines Maßnahmenkonzepts vor, das von einer sogenannten Lenklungsgruppe erstellt, aber vom Stadtrat noch nicht beschlossen wurde.