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Ängste abbauen Muslime starten Info-Kampagne

Die muslimische Gemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat wollen Mitte Mai eine Informationskampagne im Altmarkkreis starten.

Von Antje Mewes 06.05.2016, 03:00

Salzwedel l Sie nennen es das dunkle Zeitalter: Terror, Krieg und Gräueltaten im Namen Allahs. „Das ist nicht die Lehre des Islam“, sagt Mohammad Ahmad Qamar Din. Er spricht für die muslimische Reformgemeinde Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ). Sie lehne jegliche Gewalt und Zwang ab. „Jeder Mensch ist frei und kann glauben, was er will“, betont er. Die AMJ vertrete gemäß ihres Gründers Hazrat Mirza Ghulam Ahmad(as) die ursprünglichen friedlichen und fortschrittlichen Lehren des Islam und wolle ihn von den „Verkrustungen und Irrungen der heutigen Zeit befreien“.

Menschenrechte, Meinungs- und Religionsfreiheit und die Gleichstellung von Frauen seien genauso Werte, die die AMJ vertrete, wie die Trennung von Staat und Religion. „Bildung spielt für uns eine sehr große Rolle und unsere Imamausbildung erfolgt in Deutsch“, berichtete Qamar Din. 45 Prozent der Jugendlichen, die zu der Glaubensgemeinschaft gehören, erreichten die Hoch- oder Fachhochschulreife. Es sei den Mitgliedern der ältesten muslimischen Gemeinde in Deutschland wichtig, dass die Lehren der Religion in der Muttersprache vorgetragen werden. „Und das ist für uns die Sprache des Landes in dem wir leben“, erklärt er. Loyalität und die Bekenntnis zum Grundgesetz der Bundesrepublik seien für Ahmadi Muslime selbstverständlich.

Qamar Din lebt in Hamburg. Gemeinsam mit dem Gemeindemitglied und angehenden Islamwissenschaftler Noman Mehmood aus Lüneburg stellte er eine Aktion unter dem Motto „Muslime für Frieden, Freiheit und Loyalität“ vor. Auf verschiedenem Weg wollen die Gemeindemitglieder in Kontakt mit den Bürgern im Altmarkkreis treten. Sie hoffen, so Vorurteile und Ressentiments gegenüber muslimischen Mitbürgern abbauen zu können. So sollen zunächst in allen Orten der Verwaltungsgemeinschaft Beetzendorf-Diesdorf Flyer mit Informationen zur Glaubensgemeinschaft verteilt werden, die deutschlandweit rund 40  000 Mitglieder hat. Das wollen Jugendliche übernehmen.

Zudem sollen am 14. und 28. Mai Info-Stände in der Salzwedeler Innenstadt und am 21. und 28. Mai in Gardelegen aufgebaut werden. Und es soll einen Vortragsabend zur AMJ und zum Islam in Salzwedel geben. „Bei allen Aktionen wollen wir in den Dialog mit den Bürgern treten“, sagt Noman Mehmood.

Wenn es darüber hinaus Bedarf gebe, würden sie auch gern an Schulen, bei Vereinen oder Parteien über ihren Glauben und ihr Leben in Deutschland informieren. Auch beim AfD-Parteitag in Stuttgart sei ein Mitglied ihrer Gemeinde aufgetreten. Es habe sehr konstruktive Gespräche mit einigen Parteimitgliedern gegeben.