Ältester Neuer ist endlich fertig

Pretzier l Bedächtig schleicht Walter Wienecke um einen Wagen in seiner Werkstatt in Pretzier, streicht einmal über den Lack, guckt ins Fahrerhäuschen und klopft gegen die Ladefläche. Es ist der älteste Wagen der Oldtimerfreunde aus Pretzier: ein Tempo, Baujahr 1940.

„Den haben wir vor der Schrottpresse bewahrt“, sagt Wienecke, der den Verein 1999 zusammen mit Dieter Schulz gegründet hat. Seitdem schlagen die Herzen der derzeit 18 Mitglieder für alte Autos. Eben solche wie der Tempo eines ist. Ganze zwei Jahre Arbeit stecken in dem Schmuckstück aus Hamburg. Der Wagen ist Wieneckes ganzer Stolz. „Ich habe alles allein gemacht“, verrät der Autoliebhaber. „Vom Bau der Ladefläche bis hin zur Gestaltung der Fahrerkabine.“ Aus diesem Grund ließ es sich Walter Wienecke auch nicht nehmen, im Fahrzeug Platz zu nehmen, während seine Kollegen den Oldtimer aus der Garage schoben. Natürlich mit Muskelkraft.

Jeden letzten Freitag im Monat treffen sich die Oldtimer-Fans, um sich über Termine und andere Dinge auszutauschen. Thomas Gade sagt: „Was uns fehlt, ist Nachwuchs.“ Mitgründer der Oldtimerfreunde, Dieter Schulz, fügt hinzu: „Wir würden uns sehr über Jugendliche freuen.“ Dabei ginge es nicht um Geld, wie die beiden Männer betonen, sondern um geteilte Leidenschaft. Aus diesem Grund wollten die Mitglieder junge Interessenten auch unterstützen. „Bei der Beschaffung eines Fahrzeuges und bei der Aufarbeitung“, führt Schulz zwei Beispiele für eine solche Unterstützung an.

Ein genaueres Bild kann sich am ersten Juni-Wochenende gemacht werden, wenn Pretzier 700-jähriges Bestehen feiert. „Wir haben vor, mit 15 bis 20 Exponaten präsent zu sein“, sagt Torsten Gade. Ab 10 Uhr seien die Männer vom Stammtisch mit ihren fahrenden Klassikern vor Ort - Ansprechen und -gucken erwünscht.

Danach geht es im Juli zur jährlichen Arendsee-Altmark-Classic, eine Rundfahrt, bei der mehr als 100 historische Fahrzeuge wieder über die Straßen der Altmark knattern.