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Ärzteversorgung Klimaanlage beim Bau vergessen

Das neue Gesundheitszentrum in Winterfeld wird gut angenommen. In Sachen Parkplätzen und Klimatisierung gibt es noch Nachholbedarf.

Von Anke Pelczarski 16.07.2019, 15:00

Winterfeld l „Die Räumlichkeiten sind richtig modern gebaut. Hier lässt es sich gut arbeiten“, sagte Physiotherapeut Dimitri Nering zu Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Da diese der Einweihung im Januar aus Termingründen nicht beiwohnen konnte, hatte sie sich quasi jetzt eingeladen.

Insgesamt drei Therapeuten würden sich um die Patienten kümmern, berichtete Dimitri Nering. Bei akuten Schmerzen werde versucht, rasch zu helfen. Die Kooperation mit den Ärzten hier funktioniere sehr gut. Nur eins bereitet dem Physiotherapeuten Sorgen: dass es keine Klimatisierung im Haus gebe. „Als es richtig Sommer war, hatten wir 30 Grad Celsius hier drin. Der Patient darf aber nicht schwitzen, sonst können wir ihm nicht so gut helfen“, beschrieb er.

Von der Ministerin auf die Bezahlung seiner Mitarbeiter angesprochen, sagte Dimitri Nering: „Ich mache lieber weniger Gewinn und entlohne sie besser. Denn das motiviert sie für ihre Arbeit.“

Die hausärztliche Internistin Dr. Kathrin Stuhec hat auf der anderen Gebäudeseite ihre Praxis. Dreimal in der Woche ist sie in Winterfeld vor Ort, betreut hier etwa 500 Patienten. In Badel, ihrer Hauptpraxis, kümmere sie sich um etwa 1400 Patienten. Mittwochs und freitags gebe es in Winterfeld die Schwesternsprechstunde, berichtete sie. „In Badel haben wir mittlerweile DSL. Hier ist es uns für die zweite Septemberwoche versprochen“, wies Kathrin Stuhec auf ein Problem mit dem Internet hin. Derzeit könne sie nicht auf den Hauptserver in Badel zurückgreifen, was ihre Arbeit erschwere. „Da müssen wir Befunde faxen und dann abgleichen“, beschrieb sie den zusätzlichen Aufwand.

Die Praxisräume seien schön, aber die Hitze im Sommer nicht. Auch die Internistin berichtete von 30 Grad Celsius im Inneren. „Das Wetter haben wir im Bauprozess wohl unterschätzt“, merkte Apenburg-Winterfelds Bürgermeisterin Ninett Schneider an. Die Gemeinde hatte das Projekt Gesundheitszentrum mit Fördergeldern aus dem Leader-Programm realisiert.

Gebaut wird auch noch am Parkplatz. „Wenn hier richtig Betrieb ist, wird es eng“, sagte die Ortschefin mit Blick auf die fertiggestellten Flächen. Derzeit arbeitet eine Firma daran, weitere Parkmöglichkeiten für die Autos zu schaffen.

Die Sozialministerin signalisierte, dass es für das laufende Jahr durchaus noch die Möglichkeit gebe, zusätzlich eine Förderung vom Land für diese Vorhaben zu beantragen. Denn wohl kaum einer habe mit einem so großen Patientenansturm im Gesundheitszentrum gerechnet.

In interner Runde sprach Petra Grimm-Benne mit den geladenen Gästen nicht nur über Fördermittel, sondern auch über die Ärzteversorgung in der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf.