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Ahnen-Treffen Schnobbels gab es schon im 13. Jahrhundert

Die Schnobbel-Ahnen kamen am Sonnabend zum zweiten Mal zusammen. Sie trafen sich diesmal in Kuhfelde.

Von Anke Pelczarski 03.04.2017, 03:00

Kuhfelde l „Mittlerweile haben wir einen Nachweis dafür, dass es den Namen ,Schnobbel‘ schon im Jahr 1218 gegeben hat“: Das sagte Simone Schnobbel aus Hilmsen, die mit ihrem Mann Andreas das zweite Treffen im „Kuhfelder Hof“ organisiert hat.

Den Anstoß für das Premieren-Zusammenkommen vor zwei Jahren hatte Susanne Henneick gegeben. Denn sie hatte festgestellt, dass ihre Großeltern „Schnobbel“ geheißen hatten und der Arbeitskollege ihres Vaters ebenfalls diesen Namen trägt. Daraus war die Frage entstanden, ob sie miteinander verwandt sein könnten. Sie begann mit der Ahnenforschung und regte ein Treffen an. Diesmal, bei der Zweitauflage, konnte sie nicht dabei sein. Aber ihre Mutti Angelika Henneik lauschte aufmerksam und wird die Informationen sicher an ihre Tochter weitergeben.

„In Hilmsen, Fahrendorf und Abbendorf gibt es noch einige Schnobbels“, erzählte die diesjährige Organisatorin. Aber auch eine Berliner Strecke gebe es, Nachfahren in Bayern, bei Bremen, in Holland und sogar in Amerika.

25 Interessenten fanden den Weg nach Kuhfelde, darunter erstmals auch Ursula Ludwig, eine Cousine von Andreas Schnobbel, die in Stöcken bei Wittingen zu Hause ist. Sie und ihre Schwester Christel Thies hatten zahlreiche Fotoalben mitgebracht, die die Runde machten. „Als Kinder haben wir die Ferien in der Ostzone verbracht“, erinnerte sich Ursula Ludwig. Das sei eine Weltreise über den Grenzbahnhof Oebisfelde gewesen. „Dann haben uns ,Oma und Opa Rußland‘ abgeholt“, erzählte sie augenzwinkernd. Kinder seien damals nicht kontrolliert worden. Deshalb hätte ihre Mutter in ihre Kleidung Briefmarken und Bernsteinschmuck eingenäht, verriet sie.

Ursula Ludwig findet die Idee für das Schnobbel-Ahnentreffen gut. „Nur schade, dass man nicht mehr so die Beziehung hat, wenn die Eltern gestorben sind“, bedauerte sie.

Die Frau aus Stöcken hatte den Kontakt zu Jens Preißner aus Schönewörde hergestellt, der sich mit Ahnenforschung intensiv beschäftigt. „Er hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass auch die Schreibweisen ,Schnobel‘ oder ,Schnoppel‘ zu unserer Linie gehören könnten, entstanden durch Eintragfehler in Kirchenbüchern“, schilderte Simone Schnobbel das Ergebnis der Begegnung am Sonnabend. Ein Tipp, der bei der weiteren Forschung helfen wird.

Gisela Schnobbel-Ahnert aus Oyten bei Bremen hofft, weitere Nachweise für ihre Linie zu finden. Ihr Vater Walter Gustav Schnobbel, der aus Salzwedel stammte, habe strahlend blaue Augen gehabt. „Die habe ich hier auch bei einigen wiederentdecken können“, merkte sie erfreut an.

Das Wiedersehen mit Verwandten lockte auch die Schwestern Gudrun Reinke aus Fahrendorf und Ilva Jordan aus Abbendorf zum Treffen. „Wir stammen aus der Fahrendorfer Gaststätte, sind die Kinder von Erhard Schnobbel“, berichtete Gudrun Reinke.

Am Nachmittag war Heinz-Günter Klaas aus Diesdorf zu Gast, der in zwei Stunden das Sütterlin-Alphabet näherbrachte. „Das hilft uns beim Lesen von historischen Dokumenten“, bedankte sich Simone Schnobbel stellvertretend.

In zwei Jahren wollen sich die Ahnen wieder treffen. Dann sollen neue Erkenntnisse zusammengetragen werden.