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Aktion Musik Das Herz schlägt für die Musik

Konzerte organisieren und die Jugendkultur in Salzwedel fördern: Das sind die Ziele des Vereins Aktion Musik und seines Chefs Thomas Enns.

Von Antonius Wollmann 08.02.2017, 11:02

Salzwedel l Thomas Enns wusste, dass es keine leichte Aufgabe werden wird, Michael „Elvis“ Schulze“ als Leiter von Aktion Musik zu beerben. Jahrelang hatte sein Vorgänger den Verein geprägt und dafür gesorgt, dass Salzwedels Kulturlandschaft nicht zur Brachfläche wurde. Doch die Anfrage des Vereins abzulehnen, kam für den Salzwedeler nicht in Frage. Dafür ist er dem Hanseat zu verbunden.

Schon als Teenager probte der mittlerweile 28-Jährige hier, regelmäßig besuchte er die Konzerte. Deshalb hatte er zwar Respekt vor der Aufgabe, ließ sich aber nicht einschüchtern. Und startete am 1. September des vergangenen Jahres zuversichtlich in die neue Aufgabe.

Ein halbes Jahr später sitzt Thomas Enns entspannt in seinem Büro, nippt an seiner Kaffeetasse und scherzt mit FSJler Gunnar Bude. Mit dem ersten halben Jahr in seinem neuen Job ist er zufrieden. „Es war zwar ein kompletter Neustart für das Team, aber wir haben es gut hinbekommen“, sagt Thomas Enns. Zur Mannschaft gehört noch der zweite FSJler Jan Marvin Heine.

Obwohl die drei vorher noch nie zusammengearbeitet hatten, hätten sie bereits nach kurzer Zeit gut harmoniert. Was anderes blieb ihnen auch nicht übrig, schließlich musste der Betrieb so reibungslos wie möglich weiterlaufen. Und ganz neu erfinden wollten sie das Hanseat sowieso nicht. Dafür hatte Michael Schulze zu gute Arbeit geleistet. Alles über den Haufen zu werfen, hätte nicht allzu viel Sinn ergeben. „Wir haben das Ziel, das bisher Geleistete zu bewahren“, formuliert Thomas Enns das Ziel.

Schon nach kurzer Zeit stand die erste große Herausforderung vor der Tür: Das 25. Bundesfinale des Bandwettbewerbs local heroes. „Das war wirklich ziemlich anstrengend“, erinnert sich Gunnar Bude an die Tage im vergangenen November.

Die Organisation dieser Veranstaltungen gehört zu den Hauptaufgaben der Aktion-Musik-Crew. Dazu zählt nicht nur der Bandwettbewerb. Ebenso wichtig sind die offenen Bühnen. Einmal im Monat lockt diese Konzertreihe regionale und überregionale Bands nach Salzwedel. „Bis September haben wir bereits sämtliche Konzerte geplant“, sagt Thomas Enns.

 Worauf es ihm und seinen beiden Mitarbeitern dabei besonders ankommt, verrät er ebenfalls: „Wir wollen möglichst vielen Genres einen Platz auf unser Bühne bieten.“ Ging es im Januar mit einem Punk-Rock-Abend los, ist es am kommenden Sonnabend Zeit für etwas ruhigere Musik. Als Abend der „leisen Töne“ kündigt Aktion Musik die zweite offene Bühne des Jahres an. Im April wird es hingegen wieder etwas lauter, während im Mai Hip Hop auf dem Programm steht.

Dank des guten Rufes, den das Hanseat genießt, falle es auch gar nicht so schwer, die gewünschten Bands in die Stadt zu locken. Manche seien regelrecht heiß drauf, einmal im Hanseat aufzutreten. „Wir bemühen uns natürlich, uns so gut wie möglich um die Musiker zu kümmern“, sagt Gunnar Bude.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler des Aktion-Musik-Konzeptes ist das Tonstudio. Hier werden die Mitschnitte der Live-Auftritte bearbeitet. Außerdem können lokale Musiker sich ausprobieren. Allerdings habe das Interesse in den vergangenen Jahren etwas abgenomen, sagt Thomas Enns mit etwas Bedauern in der Stimme. Denn auch die neue Aktion-Musik-Mannschaft würde sich über so viele Nachwuchsmusiker wie möglich freuen, sie in der Jugendkulturetage begrüßen zu können.

Darüber hinaus möchte Aktion Musik in der Stadt sichtbar sein. Beim Aktionsbündnis „Buntes Salzwedel“ mischt man kräftig mit. Das Projekt „Music ist everywhere“, das benachteiligten Jugendlichen den Zugang zu Musikunterricht bietet, unterstützen sie genauso.