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Alter Trafoturm Neues Domizil für Eulen und Falken

Einwohner, die Macher des Forest Jump Festivals und der Naturerbeverein Vissum haben in Pretzier zwei Naturschutzinseln geschaffen.

Von Uta Elste 28.05.2018, 15:00

Pretzier l Turmfalken, Eulen, Spatzen, Fledermäuse und Insekten haben nunmehr auch in Pretzier ein Wohnquartier in bester Lage. Vertreter des Naturerbevereins Vissum und der Ortschaft Pretzier, die Macher des Forest Jump-Festivals, Frank Pieper von der Agrarerzeugergemeinschaft und Tischlermeister Matthias Loth haben das umgestaltete Quartier offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Damit ist eine Initiative zu einem guten Ende gekommen. Frank Pieper hatte die Idee einst in den Ortschaftsrat getragen, erinnerte Ulf Müller, Vorsitzender des Naturerbevereins Vissum. Der signalisierte Unterstützung, und glücklicherweise erfuhr auch ein Mitarbeiter des Energieversorgers Avacon davon und verhinderte nahezu in letzter Minute, dass der Abrissbagger den Trafoturm dem Erdboden gleichmachte.

Letztlich einigten sich die Beteiligten darauf, dass der Forest Jump Festival e.V. den Turm und das umliegende Grundstück übernimmt, die Mitglieder des Naturerbevereins Vissum kümmern sich um die Pflege.

Überhaupt sei die Umnutzung alter Trafotürme als Quartiere für Falke, Eule und Co. für den Naturerbeverein eine einzige Erfolgsstory, resümierte Ulf Müller. Inzwischen betreue der Verein insgesamt 15 derartiger Trafostationen und ihre heutigen Bewohner.

„Und wir sind offen für neue“, fügte der Vorsitzende hinzu. Denn inzwischen habe der Naturerbeverein umfangreiche Erfahrungen, unter andere auch inFragen der Finanzierung und beim Beantragen der Fördermittel bei der Stiftung Umwelt, Natur und Klimaschutz gesammelt. Und Partnerschaften wie die mit dem Forest Jump Verein seien „extrem wichtig“, betonte Ulf Müller.

Tischlermeister Matthias Loth baute den Trafoturm um. Er setzte nicht nur Nistmöglichkeiten für Eulen und Turmfalken im Inneren ein, sondern befestigte auch Quartiere für weitere Bewohner an der Außenseite. Die Nistmöglichkeiten waren zum offiziellen Termin zwar noch nicht bezogen. Aber Erfahrungen wie die bei der Umgestaltung des Turms in Liesten zeigen, dass es im Allgemeinen nicht lange dauere.

Matthias Loth hat in Sichtweite des Trafohäuschens noch einen weiteren Turm errichtet, in dem eine Storchenfamilie sozusagen in einer Wohngemeinschaft mit mehreren Schwalbenfamilien leben kann. Storchenexperte Thomas Koberstein habe dabei beratend zur Seite gestanden. „Wir haben jetzt hier kleine Naturschutzinseln“, freute sich Matthias Loth.