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Altmarkgeschnatter Kreis führt Weihnachtsbaum-Tonne ein

Blaue Tonne, gelber Sack, Restmüll und wahrscheinlich beschließt der Kreistag bald noch die Einführung der Biotonne.

Von Marco Heide 07.01.2016, 14:00

Salzwedel l Getreu dem Motto „bunt statt braun“ wird seit gestern eine weitere Tonne verteilt. Diese nennt die Kreisverwaltung im besten Beamtendeutsch Sonderentsorgungsabfallbehälter Bio/Weihnachtsbaum.

Jeder Tannenbaum, der im Altmarkkreis Salzwedel steht, muss in dieser neuen Tonne entsorgt werden. Große Bäume, die nicht in den 120-Liter-Behälter passen, muss der Eigentümer klein schneiden. Die erste Abholung ist übrigens kostenlos. Falls der Baum nicht beim ersten Mal komplett in die Tonne passt, müssen weitere Touren gebucht werden. Dabei wird ein Entgelt in Höhe von 29,78 Euro fällig.

Wer nun denkt, dass er seine Bäume im Garten verbrennen kann, um Geld zu sparen, ist schief gewickelt. Denn auf jeden verbrannten Baum entfällt neuerdings eine CO2-Belastungs-Pauschale. Je nach Größe des Tannenbaumes beträgt diese zwischen 6,52 und 83,92 Euro. Um seinen Baum verbrennen zu dürfen, muss der Eigentümer beim Kreis einen Antrag stellen. Die Behörde berechnet dann anhand der Baumart und des Gewichtes den zu erwartenden CO2-Ausstoß.

„Da wir dieses Prozedere zum ersten Mal anwenden, kann es bei den Anträgen zu erheblichen Bearbeitungszeiten kommen. Wir wollen aber alle Anträge bis zum dritten Quartal 2016 abgearbeitet haben“, erklärt ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Der Verwaltungsangestellte weist außerdem darauf hin, dass das Verbrennen der Bäume ohne Genehmigung ein Ordnungsgeld in Höhe von 250 Euro nach sich zieht. Um das unerlaubte Verbrennen der Bäume im kommenden Jahr zu unterbinden, müssen ab Weihnachten 2016 alle Tannenbäume, genauso wie Hunde, gechipt sein.

Doch warum betreibt der Kreis neuerdings einen so großen Aufwand, wenn es um die Entsorgung der Weihnachtsbäume geht? Zum einen handelt es sich nach Angaben der Kreisverwaltung um eine Beschäftigungstherapie für einige Mitarbeiter, zum anderen hat sich der Altmarkkreis Ende Dezember einen Elefanten zugelegt. Um Futterkosten zu sparen, soll dieser die Weihnachtsbäume der Altmärker fressen. Im Sommer kommt das große Tier dann bei der Kreisstraßenmeisterei als CO2-neutraler 7,5-Tonner zum Einsatz.

Wenn sich Elefant Hansi im kommenden Jahr bewährt, plant der Altmarkkreis die Anschaffung weiterer weihnachtsbaumfressender Nutztiere. „Kamele knabbern ebenfalls sehr gerne an Tannen und könnten für uns ein kostengünstiger Ersatz für die PVGS-Busse sein. Aber nicht nur die Kosten sind ein Argument für die Wüstenschiffe“, erklärt ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung. „Durch die schaukelnde Bewegung der Tiere werden die Schüler, die morgens mehr als eine Stunde mit dem Bus unterwegs wären, während der Fahrt auf dem Kamel in den Schlaf gewiegt und können endlich einmal einen Schultag ausgeruht beginnen“, weiß der Verwaltungsbeamte.

Den Vorwurf einiger Bürger, dass die Einführung der Tannen-Tonne Abzocke sei, weist der Kreis von sich. „An das Geld der Altmärker kommen wir auch leichter. Beispielsweise mit der Einführung der Biotonne ab 2017 (die Volksstimme berichtete)“, erklärt ein Mitarbeiter der Kreisverwaltung.

 

Als Zeitungsente wird umgangssprachlich eine Falschmeldung bezeichnet. Die Redaktion nimmt sich in der Rubrik „Altmark-Geschnatter“, deren Inhalt erfunden ist, dieser journalistischen Darstellungsform auf humorvolle Art an.