Altstadt-Ruine Der Schandfleck bleibt

Das Grün wächst auf den Gehweg. Graffiti zieren die bröckelnden Außenwände. Die Altperverstraße Nr. 17 in Salzwedel bleibt ein Schandfleck.

06.10.2018, 01:00

Salzwedel l Im Herbst 2017 keimte in der Hansestadt etwas Hoffnung für die gebeutelte Altperverstraße auf. Es gebe eventuelle Interessenten für das Grundstück Nr. 17 – seit März 2013 eine weitere, weithin sichtbare Ruine im Salzwedeler Stadtbild, hieß es damals aus der Kreisverwaltung.

Im Frühjahr 2013 war der Altmarkkreis in die dringend nötige, sogenannte Ersatzvornahme gegangen und hatte die einsturzgefährdeten Gebäude auf dem Grundstück abreißen lassen. Der oder die Besitzer konnten nicht mehr ausfindig gemacht werden. Somit kam der Kreis in das Grundbuch. Mehr geschah allerdings in den vergangenen fünf Jahren an der Stelle nicht.

Nun werden an diesem Nysmarkt-Wochenende wieder hunderte Besucher der Hansestadt den desaströsen Anblick ertragen müssen, wenn sie sich auf den Weg zum Rummel oder neben der Kirmes noch einen Spaziergang durch die Stadt machen. Doch zurück zum Hoffnungsschimmer.

Wie die Volksstimme nun auf Nachfrage bei Kreissprecherin Birgit Eurich erfuhr, haben sich die bestehenden Hoffnungen bereits wieder zerschlagen. Mehr als Interessensbekundungen habe es bisher nicht gegeben, erklärte die Kreissprecherin. „Bis zum heutigen Tag gibt es für das Grundstück ‚Altperverstraße 17‘ keinen Investor, der dieses Grundstück käuflich erwerben möchte“, berichtet Eurich weiter. Auch konkrete Kaufverhandlungen hätten bis heute nicht stattgefunden, heißt es in der Antwort aus dem Landratsamt weiter.

Somit bleibt der Schandfleck, versehen mit einer Vielzahl an Graffiti, der Altperverstraße weiter erhalten. Direkt gegenüber, an der Ecke Nikolaistraße/Altperverstraße, ziehen sich zudem große Risse durch die Fassade des sogenannten Wande‘schen Ecks. Das repräsentative, mehrstöckige Fachwerkhaus ist ebenfalls in einem schlechten Zustand.