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Arbeitslose Weniger Westaltmärker auf Hartz IV angewiesen

Die Zahl der Menschen, die im Altmarkkreis Salzwedel von Hartz IV-Leistungen leben müssen, ist deutlich gesunken.

Von Antje Mewes 25.06.2020, 12:37

Salzwedel/Klötze l Die Ergebnisse im Jahresbericht für 2019 des Jobcenters können sich sehen lassen. Nach der Börde sind in der Westaltmark landesweit die wenigsten Bewohner auf Unterstützung nach dem Sozialgesetzbuch II– auch Hartz IV genannt – angewiesen (siehe Info-Kasten). Zudem weist der Altmarkkreis mit 65 Prozent ein „äußerst hohes Beschäftigungsniveau“ auf, wie der Leiter des Jobcenters, Arnold Schulze, einschätzt. Die Kennziffer zeigt, welcher Prozentsatz der erwerbsfähigen und -willigen Bevölkerung tatsächlich berufstätig ist.

Was auf den ersten Blick gut aussieht, hat auch seine Schattenseiten. Zwar haben relativ viele Leute Arbeit, aber der Bruttolohn liegt in der Region auf einem unteren Niveau. Eine Ausweitung sozialversicherungspflichtiger Jobs ist im Altmarkkreis nur begrenzt möglich, wie Schulze erklärt. Ein Grund sind fehlende Neuansiedlungen von Firmen. Zudem stehe der Arbeitsmarkt der Region unter dem Einfluss der Probleme großer Arbeitgeber, betont er. Gemeint ist die Autoindustrie und ihre Zulieferer. Schulze: „Geht es VW gut, geht es auch dem Umfeld gut.“

Für das Klientel der Arbeitssuchenden, die das Jobcenter betreut, gebe es in der Region nur eingeschränkte Beschäftigungsmöglichkeiten. Und ein Viertel derer, die einen sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz gefunden haben, ist trotzdem auf Hartz IV angewiesen. Durchschnittlich 22 Prozent der Betreuten fassen Fuß im ersten Arbeitsmarkt, zumeist auch nachhaltig. Bei Geflüchteten sind es sogar fast ein Drittel, denen das gelingt.

In einem Flächenlandkreis mit der zweitdünnsten Besiedlung in ganz Deutschland muss die Bevölkerung der Westaltmark meist lange Arbeitswege auf sich nehmen.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2019 im Altmarkkreis insgesamt bei 6,4 Prozent und bei Arbeitslosengeld II-Empfängern bei 4,3 Prozent. Es gab im Vergleich zum Vorjahr 350 so genannte erwerbsfähige Leistungberechtigte - also Personen, die Arbeitslosengeld II beziehen, – weniger. Das ist ein Minus von 7,4 Prozent. Bei den Bedarfsgemeinschaften - in der Regel Familien oder Lebenspartnerschaften – gibt eine es ähnlich positive Entwicklung. Ihre Zahl sank im Vergleich zu 2018 um 258 und somit um 6,8 Prozent. Beim Start des kommunalen Jobcenters 2012 gab es rund ein Drittel Hilfebedürftige mehr als aktuell.

Die Corona-Pandemie hat sich im Altmarkkreis nur gering auf die Arbeitslosigkeit ausgewirkt. Die Zahlen von Januar bis Mai sind stabil. Jahresvergleich: Im Mai 2019 waren 2916 und im Mai 2020 3079 Westaltmärker arbeitslos.

 

Aktuelle Zahlen gibt es unter www.jobcenter-altmarkkreis.de/aktuelles