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Arbeitsunfall Strandbad bleibt geschlossen

Katastrophe am Arendsee: Das Strandbad ist geschlossen. Der Schwimmmeister hatte einen Arbeitsunfall.

Von Helga Räßler 14.06.2017, 03:00

Arendsee l Bis auf weiteres muss das Strandbad am Arendsee geschlossen bleiben. Der Arbeitsunfall von Schwimmmeister Dan Peter Weber habe schwerwiegendere Folgen als erst absehbar, erklärte Sonja Nowak als kommissarische Geschäftsführerin der Luftkurort Arendsee GmbH. Sie sucht seit Montag nach einem Ersatz, denn ohne einen Bäderfachangestellten und Schwimmmeister könne das Bad nicht betrieben werden. „Ich bin mit der Wasserwacht, dem DRK und Schwimmbädern im Dauertelefonat, aber bisher hatte ich noch keinen Erfolg“, erklärte sie gestern Mittag.

Für mindestens acht Wochen fällt Weber aus. Er wird nach einem Schlüsselbeinbruch im Krankenhaus behandelt. „Ich kann noch nichts weiter sagen“, erklärte er über Whats App, denn telefonieren dürfe er nicht.

Die Badesaison am Arendsee wird voraussichtlich ohne ihn laufen müssen. Fraglich ist, ob es überhaupt eine Saison im Strandbad gibt. Denn: „Wenn wir keinen Schwimmmeister-Ersatz finden, muss das Bad den Sommer zu bleiben“, machte Sonja Nowak unmissverständlich klar. Nur mit den zur Verfügung stehenden Rettungsschwimmern dürfe der Betrieb nicht laufen.

Das bestätigte auch Arendsees Bürgermeister Norman Klebe. „Anders ist es per Gesetz nicht gestattet“, sagte er. Er habe um Hilfe in Salzwedel gebeten; auch in Seehausen, Osterburg, Wittenberge und Magdeburg werde nach einem Fachmann gesucht. Sonja Nowaks Telefonate reichten sogar bis Lüchow, Clenze und Uelzen. „Wenn wir nicht öffnen können, bedeutet das immense Einnahmeausfälle für die GmbH“, schätzte er ein.

Abgesehen davon wäre ein geschlossenes Strandbad auch ein denkbar schlechter Werbeslogan für den Luftkurort. Zurzeit ist zwar kein ausgesprochenes Badewetter – es stürmt und ist kühl am Wasser –, aber der Sommer mit Sonne und Gästeansturm steht auch eigentlich erst bevor.

Das Strandbadfiasko ist der dritte Einschlag ins Kontor der GmbH: Das Mississippi-Shuffle-Boat kam wegen eines Generatorschadens später als geplant ins Wasser, was Zusatzausgaben für die Reparatur und Einnahmeausfälle bedeutete. Und Geschäftsführer Michael Meyer erkrankte im April und muss von Sonja Nowak längerfristig vertreten werden.