1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Endspurt für Schulabgänger

Ausbildung Endspurt für Schulabgänger

In wenigen Wochen beginnt das neuen Ausbildungsjahr. Mehr als 500 Schulabgänger in der Altmark haben noch keinen Ausbildungsplatz.

Von Antje Mewes 13.06.2017, 03:00

Salzwedel l In zwei Monaten starten die ersten Schulabgänger 2017 in eine Berufsausbildung. Damit bleibt für die jungen Menschen, die noch keinen Vertrag in der Tasche haben, nicht mehr viel Zeit. Aber auch etliche Betriebe blicken sorgenvoll auf den nahenden Ausbildungsbeginn im Spätsommer. Ihnen droht, bei der Suche leer auszugehen, informiert Anika Pieper von Agentur für Arbeit in Stendal. 1016 Bewerber auf Berufsausbildungstellen hatten sich bei der Agentur gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 68 junge Leute.

880 betriebliche Berufsausbildungsstellen hatten die Firmen in der Altmark gemeldet, das sind 94 weniger als 2016. 521 dieser Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. Auf der anderen Seite suchen noch 515 Schulabgänger nach einer Lehrstelle. Das sind im Vergleich zum vergangenen Jahr um diese Zeit 74 noch unversorgte Bewerber weniger.

„Jetzt beginnt der Endspurt. Wer noch nicht bei der Berufsberatung war, sollte dies umgehend nachholen“, erklärt Marion Emmer, Geschäftsführerin Operativ in der Agentur für Arbeit Stendal. Je nach Bedarf erarbeiten die Mitarbeiter dort passende Ausbildungsberufe oder Studiengänge gemeinsam mit dem Jugendlichen, stellen Ausbildungswege vor. Zudem helfen sie dabei, Bewerbungen zu optimieren und machen Vorschläge zur Berufswahl und den dafür noch zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätzen in der Altmark und darüber hinaus.

„Es besteht kein Grund zur Sorge, wenn man zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben hat, aber aktiv sein, muss man schon. Dabei helfen wir“, ergänzt sie weiter.

Besonders hilfreich könne ein Blick in den Chancenatlas auf http://www.arbeitsagentur/Regionaldirektionen/Sachsen-Anhalt-Thüringen/Regionalinformationen%20 sein. Dort sind alle wichtigen Informationen zu den Berufen mit guten Zukunftschancen in den Landkreisen von Sachsen-Anhalt und Thüringen enthalten.

Kann die Lehrstelle mit täglichem Pendeln nicht erreicht werden, komme gegebenenfalls eine auswärtige Unterbringung in Betracht. Dabei unterstützt die Agentur für Arbeit Stendal mit der Berufsausbildungsbeihilfe (BAB). Wichtig sei die rechtzeitige Antragstellung. In jedem Fall können sich Bewerber bei allen Fragen an den zuständigen Berufsberater der Agentur für Arbeit Stendal wenden.

„Das Thema Ausbildung erfordert Engagement und Einsatzwillen – sowohl von den zukünftigen Auszubildenden, als auch von den Betrieben. Wir müssen jetzt dazu kommen, eine stärkere Bereitschaft zur Ausbildung von Jugendlichen mit Ecken und Kanten zu entwickeln“, so Emmer weiter. Für die Unternehmen sei es deshalb wichtig, alle Möglichkeiten zu prüfen, um den passenden Berufsnachwuchs zu bekommen.

Natürlich müssten die Anforderungen der Ausbildungsstelle und die Erwartungen der Jugendlichen zusammenpassen. Aber manchmal könne der erste Eindruck täuschen. Das richtige Talent sei in Gesprächen und im praktischen Erleben herauszufinden. „Ein Zeugnis ist bestenfalls eine Leistungsfeststellung, aber keine Kompetenzdiagnostik“, sagt Emmer.