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Baden erlaubt Maximal 1800 Besucher am Arendseer Strand

Die Arendseer Strandbadsaison beginnt später als gewohnt und in abgespeckter Form. Zur Normalität gehören nun Hygienevorschriften.

Von Christian Ziems 04.06.2020, 23:01

Arendsee l „Es kann gebadet werden, die Sanitäranlagen sind nutzbar und es gibt auch Bratwurst“, umriss Michael Meyer, Geschäftsführer der Luftkurort Arendsee GmbH, in wenigen Worten den Beginn der Badesaison 2020. Die Corona-Krise verlangt Mitarbeitern und auch Gästen einiges ab. Wer ab Freitag,12. Juni, 10 Uhr, in die Einrichtung möchte, muss nicht nur Eintritt zahlen sondern weiterhin Abstand halten. Ein aufgestellter Hygieneplan gibt noch einiges mehr vor. Er wurde speziell für das Strandbad erstellt und mit Mitarbeitern der Kreisverwaltung abgesprochen. Pro Besucher müssen 15 Quadratmeter Fläche vorgehalten werden. Für das Strandbad bedeutet dies: Maximal 1800 Badefreunde dürfen sich dort gleichzeitig aufhalten. Das Kassensystem registriert die Zahl der Gäste automatisch - auch schon vor Corona. Die Mitarbeiter können sofort reagieren wenn die Kapazitätsgrenze erreicht ist.

Auf die übliche Abstandregelung wird mit Markierungen an der Kasse hingewiesen. Aber auch am Strand selbst und beim Baden darf nicht zu dicht aneinander gerückt werden. Mitarbeiter sollen auf Regeln hinweisen und kontrollieren.

Das Gelände bietet viel Platz. Mit eingerechnet im Hygieneplan wurde auch der FKK-Bereich. Es gibt in nächster Zeit keinen Ärger, wenn dort mit Textilien gelegen sowie gebadet wird. Bei den Sanitäranlagen greifen ebenfalls Änderungen. Das zweite Gebäude, das sich in der Nähe der Kasse II befindet und sonst nur bei größeren Veranstaltungen geöffnet wurde, ist ab dem 12. Juni täglich nutzbar.

Verzichten müssen Besucher auf die Riesenrutsche. Denn das Geländer müsste nach jeden Rutsch desinfiziert werden. Dies ist für die Luftkurort Arendsee GmbH nicht umsetzbar. Trocken bleiben zudem die Kinderspielbecken. Der Grund dort: Die Konstruktionen erzeugen Sprühnebel. Wenn Kinder dort hinein husten, werden Viren breit gestreut.

Gastronomieangebote soll es aber geben, auch über Bratwürste hinaus. So wird der Süßigkeitenwagen wieder vor Ort sein. Die Rettungschwimmer werden wie gewohnt ihren Dienst versehen, so dass die Sicherheit gewährleistet ist.

Das gilt ab dem 12. Juni. Bis dahin bleibt das Bad tagsüber wie gewohnt für Spaziergänger geöffnet. Michael Meyer sprach gestern viel über Regeln. Eine ist ihm besonders wichtig: Radfahren ist im Strandbad verboten. Dies wird besonders auf den Stegen, die zur Tribüne führen, gefährlich. Denn der Wasserstand ist niedrig, wer dort runterfällt kann sich schwer verletzen.

Wenige Minuten, nachdem der Geschäftsführer im Volksstimme-Gespräche darauf hinwies, kamen prompt Jugendliche und radelten auf den Steg. Michael Meyer stoppte sie. Die Radfahrer zeigten sich aber einsichtig und stellten ihre Räder ordnungsgemäß am Eingangsbereich ab.

Auf Einsicht wird auch bei Badegästen gehofft. Michael Meyer versprühte trotz Corona-Einschränkungen Optimismus. Die kommunale Luftkurort Arendsee GmbH werde aus der Situation das Beste machen.

Es gibt Neuerungen, die nichts mit der aktuellen Krise zu tun haben. Wer Geburtstag hat, braucht künftig keinen Eintritt zu bezahlen. Das gilt übrigens auch für Fahrten mit dem Schiff „Queen Arendsee“. Die dreht seit einigen Tagen wieder ihre Runden, allerdings ohne Restaurantbetrieb. „Es sind maximal 60 Gäste erlaubt, die Touren werden gut angenommen“, so der Geschäftsführer. Auch auf dem Campingplatz - deren Gemeinschaftsräume ebenfalls wieder nutzbar sind - zeigt sich, dass die Touristen nun geballt nach Arendsee wollen. Die Touristinfo hilft beim Vermitteln und Koordinieren. Sie ist montags, dienstags, donnerstags, freitags und sonnabends von 10 bis 14 Uhr besetzt.

Im Strandbad sind übrigens noch kleinere Bautätigkeiten geplant. Die Genehmigung für das Verlängern der Leitungen, durch die Rutsche und die Spielgärten gefüllt werden, liegt vor, informierte der Geschäftsführer. Da die Anlagen auch weiterhin außer Betrieb sind, kann daran in nächster Zeit gearbeitet werden. Grund für die längeren Leitungen ist der wieder sehr geringe Wasserstand des Arendsees.