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Bauarbeiten Erdgassonde geht wieder ans Netz

In der Feldmark von Pretzier erfolgen derzeit großflächige Bauarbeiten. Das Unternehmen Engie E&P ersetzt eine Leitung.

Von Antje Mewes 09.11.2017, 11:15

Pretzier l Polizei und Feuerwehr hatten am Neujahrstag dieses Jahres einen Acker zwischen der Straße nach Ritze und der Bahnstrecke abgesperrt. Ein Spaziergänger hatte eigenartige Geräusche vernommen. Ursache war ein Leck an einer Rohgasleitung des Unternehmens Engie E&P. Die Havariestelle wurde bis zum Abend von Mitarbeitern gesichert. Reparaturen sollten in den darauffolgenden Tagen erfolgen. Doch das Unternehmen entschied sich nach einigen Tests und Untersuchungen gegen einen Weiterbetrieb. „Es sollte kein Risiko eingegangen werden“, sagt Unternehmenssprecher Stefan Brieske auf Anfrage der Volksstimme.

Seit Anfang Januar war die Erdgassonde Riebau somit vom Rohgasnetz getrennt. Nun wird sie mit einem umfangreichen Leitungsbau wieder angeschlossen, wie Brieske weiter informiert. Allerdings nicht wie bisher an den Gas-Sammelpunkt Klein Gartz. Die neue zwei Kilometer lange Feldleitung wird nördlich der Ortschaft verlegt und endet am Sammelpunkt Pretzier unweit der Bahnstrecke der Amerikalinie.

Die Arbeiten für das Projekt haben Anfang Oktober begonnen und sollten nach ursprünglicher Planung vor Weihnachten abgeschlossen sein. Zuvor hatte das Landesamt für Geologie und Bergwesen einen sogenannten Sonderbetriebsplan genehmigt. Es übernimmt auch die behördliche Aufsicht für den Leitungsbau.

Bisher ist auf einem Teil der Trasse der Mutterboden ausgehoben worden. Die Rohre sind für das Verlegen in tiefere Bodenschichten vorbereitet. Wie bei solchen Eingriffen ins Erdreich üblich, haben Archäologen das Gelände gesichtet und sind fündig geworden. Es hat bereits eine so genannte Notbergung und Sicherung von Funden gegeben. Jetzt werden weitere archäologische Untersuchungen folgen, die voraussichtlich am Mittwoch beginnen, wie die zuständige Gebietsreferentin des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Barbara Fritsch, auf Anfrage informiert.

„Es handelt sich um ur- und frühgeschichtliche Funde, an einer Stelle wahrscheinlich um Siedlungsspuren aus der römischen Kaiserzeit“, vermutet sie. Genau könne das erst mit den geplanten Ausgrabungen ermittelt werden. Ob sich der Fertigstellungstermin des Leitungbaus dadurch verschiebt, müsse zunächst abgewartet werden, erklärt Brieske.