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Baufreiheit Waldheim zerfällt zu Steinstaub

Bis Ende Februar sollen Bettenhaus, Küche und Heizhausturm des einstigen Ferienobjektes Waldheim bei Arendsee abgerissen werden.

Von Helga Räßler 07.02.2020, 03:00

Arendsee l Eine Rampe aus Erde und Bauschutt erleichtert dem Bagger des Salzwedeler Abrissunternehmens den Zugriff auf die Bausubstanz: Stück für Stück, besser gesagt Stein für Stein fällt der historische Waldheim-Altbau von 1928 in sich zusammen. Am Mittwoch war die Hälfte geschafft, am Donnerstag folgte der Rest. Dann muss auch das Bettenhaus im Plattenbaustil weichen. „Bis Ende Februar sollen alle Bauten einschließlich Küchentrakt und Verbindungsgang abgetragen sein“, kündigte Investor Matthias Pawlas im Volksstimme-Gespräch an.

Und auch die Fundamente und der Luftschutzbunker würden dann Geschichte sein. Vor Ort werde dann der ganze Bauschutt geschreddert beziehungsweise gebrochen und entsorgt. Ziemlich zum Schluss solle auch der Heizhausschornstein fallen, um den im Moment die Container und Berge mit verschiedenem Baurestmaterial gelagert werden.

Auch alte Baumwurzeln müssen noch beseitigt werden, ehe an die Vorbereitung des Areals für den Neubau des Waldheim-Resorts gegangen wird.

Im Moment läuft parallel zum Abrissgeschehen das Genehmigungsverfahren bei den zuständigen Ämtern. Zwar ist geplant, noch dieses Jahr mit der Errichtung der ersten vier Wohnhäuser zu beginnen. Aber so eine Baugenehmigung dauert ihre Zeit. Zunächst muss der vorhabenbezogene Bebauungsplan auch noch öffentlich zur Einsichtnahme und für Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange ausgelegt werden.

Entstehen soll am Ende ein Hotelkomplex mit zusätzlichen Eigentums- und Ferienwohnungen. Dafür hatte der Stadtrat extra den Flächennutzungsplan geändert, damit neben der Nutzung für Ferien- und Erholungszwecke dort auch das Dauerwohnen möglich ist.

Bis zur Realisierung ist der Weg weit, denn schon im Vorfeld galt es Hürden zu nehmen und Auflagen des Natur- und Umweltschutzes zu erfüllen. In der Zeit des jahrzehntelangen Leerstands und der Verwahrlosung hatten sich Tiere in der Ruine und im Umwelt angesiedelt. Die mussten aufwendig umgesiedelt werden.

Erster symbolischer Spatenstich für den Abriss war am 14. Oktober 2019.