Tänzer des St. Petersburger Festival Balletts schienen selbst einem Märchen entsprungen zu sein Bezauberndes "Schwanensee" im Kulturhaus
Eine grandiose Vorstellung hat am Freitag das St. Petersburg Festival Ballett im Salzwedeler Kulturhaus gegeben. Das Publikum war von der Interpretation des berühmten Tschaikowski-Werkes "Schwanensee" restlos begeistert.
Salzwedel l Sie schienen nicht von dieser Welt zu sein, die Tänzerinnen und Tänzer des St. Petersburg Festival Balletts, die am Freitag mit dem Stück "Schwanensee" im Salzwedel Kulturhaus gastierten und ihr Publikum restlos begeisterten.
Im nahezu ausverkauften Haus hätte allein die Musik des berühmten Komponisten Peter Tschaikowski genügt, um den Abend zu einem Genuss werden zu lassen. Bühnenbild und Kostüme sowie tänzerische Perfektion ließen das Märchen vom Prinzen und seiner verzauberten Schwanenprinzessin lebendig werden. Auch ohne Worte und die Handlung zu kennen wurde deutlich, worum es in der Geschichte geht. Und der Zuschauer war bald ganz angetan von der zauberhaften Darbietung, die die Möglichkeit bot, für etwa zwei Stunden in eine andere Welt zu entfliehen.
Schon der Wald am Schwanensee mit versetzt aufgebauten Kulissenteilen gab der Kulturhaus-Bühne eine unangeahnte Tiefe, in der den Tänzern viel Platz eingeräumt wurde, nicht nur physisch. In dem durch Lichtspiel in immer anderen, mystischen, unheimlichen, pompösen Farben erleuchteten Raum wirkten sie, als wären sie selbst einem Märchen entsprungen. Und an ihren Körpern, die nur aus Haut und Muskeln zu bestehen schienen, waren hartes Training und Disziplin zu erkennen, die sie auf sich nehmen, um im St. Petersburg Festival Ballett mitwirken zu können.
Nach einer kurzen Pause arbeiteten sich die Balletttänzer voll Eleganz und Leichtigkeit auf den Höhepunkt der Geschichte hin. Und sie schienen alles zu geben, denn am Ende standen ihnen Schweißperlen auf der Stirn - anhaltender Applaus, Bravo-Rufe, Trampeln in den Zuschauerreihen waren der Dank. "Es war wirklich schön", sagten sich viele Gäste im Anschluss auf dem Weg nach draußen.
Beim St. Petersburg Festival Ballett geht die Geschichte gut aus: Prinz und Prinzessin sind glücklich vereint. Doch das gilt nicht für alle Versionen des Werkes. Es gibt auch Varianten, in denen einer von beiden oder gar beide am Ende sterben - nicht aber im Kulturhaus, nicht in der Vorweihnachtszeit.
Seine Uraufführung erlebte "Schwanensee" 1877 im Moskauer Bolschoi-Theater. Die Vorstellung soll jedoch von einer ungenügenden Vorbereitung und technisch mangelhaften Darstellern sowie einer ebensolchen Ausstattung gekennzeichnet gewesen sein. Erst 1895, als Tschaikowski schon nicht mehr lebte, erfuhr das Werk als Ballettstück Anerkennung und Weltruhm.
Dieses Ballett ist ein Meisterwerk eines genialen Komponisten und schon seit Jahrhunderten ein Publikumsmagnet, heißt es auf der Internetseite der St. Petersburger Truppe, die sich zu den besten Russlands zählt. Das Publikum in Salzwedel wurde jedenfalls nicht enttäuscht.