Ehrenamtlich ein gutes Team

Jeetze l „Evi ist ein Hans Dampf in allen Gassen, und Axel auch“, begründet die Jeetzerin Herta Brodkorb ihren Vorschlag für den Blumenstrauß des Monats. Die Aktivitäten, die sie für die beiden aufzählt, sind vielfältig: Axel Hübner betreut als Jugendwart den Nachwuchs der Jeetzer Feuerwehr und kann, wenn Betreuer benötigt werden, auf die Hilfe seiner Frau zählen. Seit mehr als zehn Jahren organisiert Evelin Hübner in Jeetze das Straßenfest. Wenn die Mitglieder der Ortsgruppe der Volkssolidarität zusammenkommen, hilft sie mit in der Küche. Und Axel Hübner wiederum ist einer der Hüter der Jeetzer Bockwindmühle und erläutert Besuchern Details des Bauwerkes.

Evelin und Axel Hübner (beide 50) haben sich übrigens schon in der Schule kennengelernt. Mit der 7. Klassen wechselte der aus Späningen stammende Axel Hübner zur POS nach Brunau, wo auch seine spätere Frau die Schulbank drückte. Gefunkt habe es jedoch erst später. 1992 wurde geheiratet.

Bereits in Späningen sei er Mitglied der dortigen Feuerwehr gewesen, erzählt Axel Hübner. Nach Jeetze übergesiedelt, zögerte er zunächst mit dem Eintritt. Er wollte erst einmal selbst im neuen Heimatort ankommen. Doch Udo Krüger, damals Chef der Jeetzer Brandbekämpfer, ließ nicht locker, ebensowenig wie die Kinder, die eines Tages beim Maifeuer hartnäckig ihren Willen bekundeten, in der Feuerwehr mitmachen zu wollen.

Nach einem Probejahr wurde 1998 offiziell die Jeetzer Jugendwehr gegründet. Anfangs war der Zulauf zur Jugendwehr groß, blickt Axel Hübner zurück. Später machten sich die geburtenschwachen Jahrgänge bemerkbar, so dass Adrian Schulz zeitweise das einzige Mitglied der Jugendwehr war.

Doch ein Jahr nach ihrer Gründung fuhren die Jeetzer Nachwuchsbrandbekämpfer regelmäßig ins Zeltlager des Feuerwehrverbandes Altmarkkreis Salzwedel, wo Axel Hübner ab 2008 mehrere Jahre als Lagerleiter fungierte. Heute wird er übrigens in seiner Arbeit mit dem Nachwuchs von Tochter Carola unterstützt.

Die ersten Jahre als Jugendwart waren ein erheblicher Lernprozess, blickt Axel Hübner zurück. „Doch wenn ich sehe, wie viele von den Jugendlichen heute in der Feuerwehr sind, dann waren die Jahre nicht umsonst.“

Familie Hübner ist ein eingespieltes Team, nicht nur, wenn es um die Feuerwehr geht, sondern auch um das Straßenfest. „Seit 1999 treffen sich da immer die Leute, die im oberen Bereich der Jeetzer Dorfstraße wohnen“, berichtet Evelin Hübner. Gemütlich zusammen sitzen, plaudern, in Erinnerungen schwelgen, dazu Kaffeetafel und Gegrilltes zum Abendessen. Die Anwohner treffen sich meistens im Juli oder August, die Vorbereitung sei dank jahrelanger Erfahrung inzwischen schnell erledigt, und fleißige Helfer wie die bewährten Grillmeister Hans-Joachim Brodkorb und Karl-Heinz Stubbe sind auch stets dabei. „Und wenn die Leute sagen, nächstes Jahr kommen wir wieder, dann war es richtig schön“, freut sich Evelin Hübner.

Sie selbst ist immer dann zur Stelle, wenn sich die Mitglieder der Jeetzer Volkssolidarität treffen. Kaffee kochen, Getränke bereitstellen, Pellkartoffeln zubereitet - Evelin Hübner ist dann eine der fleißigen Helferinnen, die die Zusammen zu einer gelungenen Sache werden lassen.

Ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld von Axel Hübner liegt direkt vor der Haustür - die Jeetzer Bockwindmühle. „Alte Dinge, das war schon immer meins“, sagt Axel Hübner schmunzelnd, der seit Jahren auch den Feuerwehrtrabi hegt und pflegt. Von den Mühlenenthusiasten um Wilhelm Sasse und Hans-Joachim Brodkorb sei er angesprochen worden, ob er helfen könne und wurde schließlich Vereinsmitglied. Unvergesslich ist für Axel Hübner die Januarnacht vor zehn Jahren, als Orkantief Kyrill mit seinen Windstärken die gesamte Jeetzer Mühle rückwärts drehte. „Damals ist viel kaputt gegangen“, erinnert er sich. Eine Mühle mit ihrer Technik ist für ihn ein kleines Meisterwerk, dass er gern im, Rahmen von Führungen auch anderen Besuchern nahebringt. Die kleine selbstgebaute Sparbüchse in Windmühlenform, mit denen die Besucher am Ende um eine kleine Spende gebeten werden, ist daher sein ganzer Stolz.

Uneigennützig für andere da sein - für Axel und Evelin Hübner selbstverständlich. „Und wenn man das machen möchte, dann findet man neben der Arbeit auch die Zeit dafür“, sagt Axel Hübner.

Kennen Sie jemanden, der sich ehrenamtlich für seine Mitmenschen, im Ort, im Verein engagiert und der deshalb einen Blumenstrauß des Monats verdient? Dann freuen wir uns auf Ihre Vorschläge, wahlweise telefonisch unter 03901/83 88 10, per Mail an redaktion.salzwedel@volksstimme.de oder per Post an die Adresse Redaktion der Salzwedeler Volksstimme, Neuperverstraße 32, 29410 Salzwedel.