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Brandstifter-Prozess Auftakt hinter verschlossener Tür

Der Prozess gegen fünf mutmaßliche Brandstifter aus den Reihen der Salzwedeler Feuerwehr findet nicht öffentlich statt.

Von Fabian Laaß 30.03.2017, 15:32

Salzwedel l Welch großes öffentliches Interesse an dem Prozess gegen den ehemaligen Jugendwart sowie vier zur Tatzeit 16-jährige Jugendwehrmitglieder der Salzwedeler Feuerwehr besteht, war am Donnerstag bereits im Flur des Amtsgerichtes zu erkennen. Der Treppenaufgang war gefüllt
mit Eltern und Angehörigen der Angeklagten. Auch Mitglieder der Salzwedeler Feuerwehr waren gekommen. Die Stimmung war angespannt.

Jeder der fünf Angeklagten hatte seinen eigenen Anwalt mitgebracht. Gleich nachdem Jugendrichterin Simone Schreiber und ihre beiden Schöffen den Sitzungssaal betreten hatten, musste beschlossen werden, ob die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll. „Verfahren gegen Jugendliche sind generell nicht öffentlich. Da hier auch ein Erwachsener angeklagt ist, müssen wir darüber diskutieren.

Ein Verteidiger hatten vorab den Antrag auf nicht öffentliche Verhandlung gestellt, um die Jugendlichen zu schützen. Den stimmten alle anderen Verteidiger und auch die Staatsanwältin zu. Nur die Angehörigen der Angeklagten durften der Verhandlung ab diesem Zeitpunkt beiwohnen.

Die fünf ehemaligen Feuerwehrmitglieder sollen gemeinsam mit einem 18-Jährigen am 3. und 21. Oktober mehrere Fahrzeuge mit Grillanzünder in Brand gesetzt haben, um einen Feuerwehreinsatz auszulösen. Der 18-Jährige wurde deshalb und wegen weiterer Brandstiftungen vor wenigen Wochen zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren verurteilt (wir berichteten).

In der Nacht des 3. Oktober hatten zwei Autos auf dem Parkplatz am Chüdenwall gebrannt. Es entstand Sachschaden in Höhe von rund 10 900 Euro. Am 21. Oktober fingen neun Fahrzeuge und ein Carport an der Neutorstraße Feuer. Der dort entstandene Schaden wird auf zirka 80 000 Euro geschätzt.