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Breitband Arneburger als Erste am Netz

In Arneburg beginnt im Juli der Ausbau des kommunalen Breitbandnetzes. Neue Strategie für Arendsee/Seehausen geplant.

Von Antje Mewes 08.06.2016, 11:34

Arendsee/Tangerhütte l Der Bürgermeister der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte, Andreas Brohm (parteilos), bezeichnete Dienstag die Beteiligung von 58,3 Prozent, die laut Medien-Dienstleister DNS:NET für das neue, kommunale Glasfaser-Breitbandnetz des Zweckverbandes Breitband Altmark (ZBA) zusammengekommen ist, als „ein tolles, ein begeisterndes Signal“. In den vergangenen Wochen hatte DNS:NET, die in Zusammenarbeit mit dem ZBA für schnelle Internetanbindungen im Gigabit-Bereich sorgen will, intensiv um Interessenten geworben.

Längst nicht so gut ist es im Raum Arendsee gelaufen. „Es war sehr unterschiedlich, in einigen Orten gab es eine hohe Beteiligung, in anderen eine geringe“, sagte Verbandsgeschäftsführer und Salzwedels Landrat Michael Ziche. Die Mitarbeiter der DNS:NET seien einige Monate dort unterwegs gewesen. Dennoch sind bislang nur 28 Prozent erreicht worden. Ob es eine Nachakquise gibt, sei noch nicht entschieden. Auf alle Fälle ist eine Änderung der Strategie geplant. Für den Cluster Arendsee/Seehausen sollen für die Erschließung „flankierend Fördermittel des Bundes eingeworben werden“, sagte Ziche. Schon allein aufgrund der demografischen Situation und der Siedlungsstruktur sei es schwierig in diesem Gebiet eine hohe Anschlussquote zu erzielen. Baustart und Fertigstellung sind dort für 2017 vorgesehen.

Dass die Aktivitäten der Telekom in einigen Orten der Einheitsgemeinde Arendsee bei der Zurückhaltung der Bürger eine Rolle spielen, wollte der Geschäftsführer nicht ausschließen. Es könne zum Teil eine Verunsicherung der Bevölkerung geben, auch noch herrührend von den Problemen mit Arche.Net, die einige Bürger und ganze Ortschaften wie beispielsweise Kaulitz hatten. Ziche: „Von der Telekom lassen wir uns nicht aufhalten, wir wollen ja nicht der normale Mitbewerber sein, sondern etwas für die Menschen tun.“

Auch in der Region Tangerhütte hatte es in der vergangenen Woche eine Informationsveranstaltung der Telekom gegeben, das Unternehmen hatte einen Austausch seiner Technik im Rahmen des sogenannten „Vectoring“ (Ausbau bestehender Leitungen, allerdings langsamer als die jetzt geplanten Glasfaser-Hausanschlüsse) angekündigt, nachdem der Zweckverband dort aktiv geworden war. Ausbaupläne gebe es bereits seit 2013, so die Telekom. Allerdings stünden für die Telekom nur 23 von 32 Orte der Einheitsgemeinde Tangerhütte auf dem Ausbauprogramm.

Der Zweckverband hatte in Tangerhütte auf etwa 60 Prozent Beteiligung orientiert, um überhaupt eine wirtschaftliche Umsetzung des Glasfaser-Netzaubaus möglich zu machen. Dass dieser Wert tatsächlich fast erreicht wurde, sorgt beim Tangerhütter Bürgermeister für Euphorie: „Das gab es so noch nicht“. In Arneburg, dem ersten Ausbaucluster, waren 51 Prozent erreicht worden, dort geht es bereits in die Bauphase.

Wie Jennifer Wels, Öffentlichkeitsbeauftragte, am Dienstag schriftlich mitteilte, hat der ZBA die Genehmigung zum „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“ für das Cluster 1 von der Investitionsbank Sachsen-Anhalt erhalten. Der Verband hatte einen Förderantrag bei der Investitionsbank gestellt, um das Geld zusammen mit den Eigenmitteln bestehend aus Krediten bei den geplanten Vorhaben einsetzen zu können.

Voraussichtlich im Juli wird an vier Stellen gleichzeitig mit dem Ausbau begonnen. Die Baumaßnahmen sollen bis Ende des Jahres andauern, eventuell auch in das nächste Jahr hineinreichen. „Die ersten Kunden werden hoffentlich noch im dritten Quartal 2016 mit ihrem Glasfaserhausanschluss online gehen können“, sagte der Geschäftsführer.

Als „erfolgversprechende Entwicklung“ des Zweckverbandes Breitband Altmark schätzte er auch die Beteiligung der Bürger in der Region Tangerhütte ein. Der Zweckverband werde auf der Grundlage dieser Ergebnisse jetzt bereits in die Feinplanung gehen.

Gemeinsam mit seinem Netzbetreiber, der DNS:NET, werde der ZBA ein OpenAccess (offenes)-Netz schaffen. Das bedeute, dass die Kunden die Wahl hinsichtlich ihres Internetanbieters haben.