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Bürgermeister-Serie Kleiner Rundgang mit der Stadtverwaltung

Was würde Friedhelm Wende von der Jugendkirche Salzwedel tun, wenn er für einen Tag Bürgermeister der Hansestadt wäre?

Von Dan Tebel 23.06.2016, 15:30

Volksstimme: Herr Wende, hätten Sie überhaupt Interesse daran, einen Tag lang der Bürgermeister der Stadt Salzwedel zu sein?

Friedhelm Wende: Ja, definitiv! Ich hätte gerne mal einen Einblick, wie die Mechanismen einer Stadtverwaltung funktionieren.

Was würden Sie denn als Erstes tun?

Ich würde gerne mit der Stadtverwaltung durch Salzwedel laufen und direkt Jugendliche darauf ansprechen, was die Stadt in ihren Augen attraktiv macht, und wo man etwas anders machen könnte. Damit möchte ich das Interesse der Jugendlichen stärker in das Blickfeld der Verwaltung rücken. Es müssen ja nicht immer große und teure Vorhaben sein, manchmal reichen auch schon Kleinigkeiten.

Also stünden bei Ihnen die Jugendlichen im Mittelpunkt?

Da ich mich der Kinder- und Jugendarbeit verschrieben habe, bin ich bemüht, diesen Bereich bestmöglich zu stärken. Besonders die Freizeitpädagogik hat es mir angetan. Natürlich ist es aber auch eine Herzensangelegenheit für mich, den Glauben darin mit einzubinden. Die Projekte T-Time und Jugendkirche zeigen mir, dass die Jugendlichen hier bereit sind, Angebote anzunehmen, auch wenn nicht alle dem Glauben verschrieben sind.

Meinen Sie damit, dass es für die Jugendlichen vor diesen Projekten zu wenig Angebote gab?

Nein, das würde ich so nicht sagen. Sehr viele Jugendliche engagieren sich in Vereinen, zum Beispiel der Feuerwehr und im Sport. Aber die offene Jugendarbeit ist ausbaufähig, um nicht nur interessenbezogene Angebote zu schaffen.

Haben Sie ein Beispiel für so ein neues, attraktives Freizeitangebot, das Sie umsetzen würden?

Ja, in der Sommerferienzeit spielen die Jugendlichen bei uns „Juggern“, eine noch ziemlich unbekannte Trendsportart. Man könnte so ein Turnier im Burggarten in Salzwedel veranstalten. Allerdings ist die Ausrüstung nicht ganz günstig. Da wäre eine gemeinsame Finanzierung durch verschiedene Träger bestimmt möglich. Es ist ein gutes Spiel, das deeskalierend wirkt und bei dem sich die Jugendlichen richtig verausgaben können, auch aktiv an der frischen Luft.

 

Also würden Sie lieber auf aktive Jugendangebote setzen. Heißt das für Sie als Bürgermeister kein offenes WLAN in der Stadt?

Würde ich so nicht unbedingt sagen. Ich denke, es ist im Grunde genommen eine gute Sache, aber man muss das auch pädagogisch begleiten. Im Prinzip holt man die Jugendlichen mit attraktiven Angeboten vom Handy weg, aber man könnte es auch nutzen, zum Beispiel zum Geocachen.

Was würden Sie denn für die Erwachsenen in der Hansestadt Salzwedel schaffen wollen?

Ich würde in meiner Amtszeit gerne die Gertraudenkapelle in Salzwedel schnellstmöglich sanieren lassen. Sie ist der Schatz der Jugendkirche und könnte dann als Veranstaltungsort für Künstler und Musiker genutzt werden. Generell würde ich die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirche stärken wollen. Man könnte sich ein Mal im Monat an einen runden Tisch setzen und zum Beispiel die Kirche in andere städtische Veranstaltungen einbinden, so wie beim vergangenen Hansefest der 3nachHalb-Gottesdienst abgehalten wurde. Das war eine sehr gute Idee. Ach, ja: Und den Zebrastreifen an der Brückenstraße würde ich wieder einsetzen. Das wäre mir ein wichtiges Anliegen.

Mit diesem Vorhaben haben Sie bestimmt gerade ein paar Wählerpunkte gesammelt.

Es ist ja nun auch für die Kinder an dieser Stelle hochgradig gefährlich geworden. Das kann ich auch aus eigener Erfahrung bestätigen, wenn meine Kinder nun über diese Gefahrenstelle laufen müssen.