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Bürgerpreis Heimatgeschichte als Lebenselixier

Ein Archivar für sein Dorf: Heinz-Günter Klaas (Diesdorf) ist für den Bürgerpreis in der Kategorie Lebenswerk vorgeschlagen.

Von Anke Pelczarski 17.04.2018, 17:00

Diesdorf l Das Interesse für Geschichte ist Heinz-Günter Klaas aus Diesdorf wohl in die Wiege gelegt worden. „Mein Vater Heinrich hat mir schon als Kind vieles über den Ort und die Familie erzählt. Das fand ich spannend“, erinnert sich der heute 73-Jährige. Und da war auch das Fotolabor des Vaters, das ihn magisch anzog. Selbst zu „knipsen“ und die Bilder zu entwickeln, das gehörte schon während der Schulzeit zu seinen Leidenschaften.

Während der Armeezeit konnte Heinz-Günter Klaas weiter dazu lernen. Dieses Wissen gab der einstige Lehrer an die Schüler in Diesdorf weiter, wo er ab 1967 unterrichtete. „Ich habe das Fotolabor im damaligen Kulturhaus übernommen und dort den Neunt- und Zehntklässlern in einem zweijährigen Lehrgang das Grundwissen beigebracht“, erinnert er sich gern an kurzweilige Stunden.

Der Diesdorfer hat die Entwicklung im Ort dokumentiert, verschiedene Wandzeitungen und Fotobücher angefertigt. „Mir ist es wichtig, dass Historisches bewahrt wird“, beschreibt Heinz-Günter Klaas. Deshalb habe er nach der Wende mit anderen den Heimatverein Diesdorf gegründet. Später habe er das Vereinsabzeichen entworfen.

Eine weitere Leidenschaft: ein historischer Heimatkalender mit Postkartenmotiven aus Diesdorf und der näheren Umgebung. Dazu sei es durch Zufall gekommen, erzählt er: „2006 landete ein Brief von einem Kalender-Verlag in meinem Kasten, adressiert an den Ortschronisten. Ein Postmitarbeiter hat meinen Namen dazu geschrieben.“ Jede der mittlerweile zwölf Jahresbegleiter sei gut angekommen. Einige seien sogar in Australien und Schweden gefragt, freut er sich über das Interesse. Seit dem Vorjahr ist Heinz-Günter Klaas oft im Rathaus zu finden. Dort baut er das Zentralarchiv für Diesdorf auf, freut sich über jeden Neuzugang. „Mir ist es wichtig, kreativ sein zu dürfen. Das macht einfach viel Spaß“, sagt er. Vorgeschlagen als Kandidat für den Bürgerpreis wurde der Diesdorfer übrigens von Helmut Augustyniak, einem einstigen Dorf-Bewohner.

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