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Bushaltestellen Reparatur statt Investition

Mehr als 230 Bushaltestellen sind in Salzwedel zu betreuen. 83 werden immer wieder durch Vandalismus beschädigt oder demoliert.

Von Arno Zähringer 11.03.2018, 02:00

Salzwedel l Sobald die Verwaltung über demolierte Unterstände informiert wird, wird geprüft, ob eine Reparatur notwendig ist. Dies geschieht im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht. „Dabei bitte ich um Verständnis, dass nicht jeder Unterstand umfangreich saniert oder repariert werden kann. Bedauerlicherweise gibt es immer wieder Vandalismus oder Sachbeschädigungen an einzelnen Wartestationen zu verzeichnen“, sagt Andreas Köhler, bei der Stadt zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Wie hoch der entstandene Schaden im vergangenen Jahr an den 103 städtischen und 128 Bushaltestellen in den Ortsteilen ist, konnte Köhler nicht berichten.

Denn außer den notwendigen Reparaturen im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht hat es keine weitergehenden Investitionen gegeben. Sobald jedoch eine Sanierung ansteht, erfolgt eine Vergabe des Auftrags an das wirtschaftlichste Angebot. Köhler weiß, dass beschädigte, verschmutzte oder beschmierte Buswartehäuschen „sicherlich nicht zu einem lebenswerten Umfeld beitragen. Zudem entstehen dadurch unnötige Kosten. Deshalb sei die Verwaltung auch immer dankbar über Hinweise, die auf Täter hindeuten. „Ebenso nehmen wir Hinweise auf Beschädigungen oder ähnliches an, die dann entsprechend geprüft werden“, sagte Köhler auf Anfrage.

Aufgrund der Finanzlage der Stadt ist auch das Projekt der zentralen Haltestelle am Rathausturmplatz auf Eis gelegt worden. Stadtplaner Tobias Schönefeld hatte den Haltepunkt „als zentralen innerstädtischen Zugangspunkt zum Stadtbusverkehr“ bezeichnet. Nur dort führen die Stadtbusse ohne vorherige Voranmeldung ab. Defizite bestünden allerdings hinsichtlich der Haltestellenausstattung sowie Barrierefreiheit. Zudem fehlten Sitz- und Unterstellmöglichkeiten. Und wegen nicht vorhandener Bordanlagen müsse beim Zugang zu den Fahrzeugen eine Stufe überwunden werden. Schönefeld empfahl deshalb, möglichst kurzfristig eine Unterstell- und Sitzmöglichkeit zu schaffen. Diese müsse sich in das städtebauliche Umfeld einordnen und sollte möglichst nicht den Charakter eines klassischen Wartehäuschens besitzen.

Das war im August vergangenen Jahres. Bislang hat sich in dieser Richtung allerdings nichts getan. „Derzeit sind für Unterstände am Rathausturmplatz keine Planungsaufträge erteilt worden“, heißt es aus dem Salzwedeler Rathaus. Geld scheint für das Projekt momentan nicht vorhanden zu sein. Noch „wesentliche Entwicklungspotenziale“ sieht der Stadtplaner aus Dresden auch an verschiedenen Haltestellen im Stadtgebiet in Punkto Barrierefreiheit.