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Corona Salzwedeler meiden Taxi-Fahrten

Während die Menschen in Salzwedel derzeit ungern selbst ins Taxi steigen, nutzen sie dennoch den Service der Fahrer.

Von Jörg Schulze 05.04.2020, 23:01

Salzwedel l „Zwei Avocado, ein Kaffee to Go und zwei Brötchen bitte“ - freundlich nimmt Frank Bade die Bestellung entgegen. Dabei betreibt der Salzwedeler weder einen Lebensmittelhandel noch einen Lieferservice. Doch für den Taxi-Unternehmer gehören Einkaufsfahrten im Kundenauftrag zum täglichen Geschäft. Und das nicht erst seit gestern.

„Doch in Zeiten von Corona nutzten weit mehr Bürger diese Möglichkeit des Einkaufs vor Ort. Gerade Ältere schränken so Kontaktrisiken weiter ein“, erläutert der Inhaber des Taxihofes Krüger. Dabei ist er froh darüber, mit den Einkaufstouren ein wachsendes Geschäftsfeld gefunden zu haben. Denn normale Taxitouren sind spätestens seit dem Start des Kontaktverbotes spürbar zurück gegangen. Keine Veranstaltungen, geschlossene Gaststätten, keine Familienfeiern, das hinterlässt Spuren in der Auftragslage. Zudem entfallen Schulfahrten sowie der Transport der Beschäftigten in Behinderteneinrichtungen.Nahezu unberührt von der Kontaktsperre ist dagegen der Bereich der Krankentransporte.

„Insgesamt können wir alle unsere Leistungen 7 Tage in der Woche über 24 Stunden sicherstellen. Die Mobilität der Salzwedeler ist gesichert“, unterstreicht Bade. Deutlich gewachsen sind in den Zeiten der Pandemie die Hygieneanforderungen. Die Zeiten für die Reinigung und Desinfektion der Fahrzeuge haben sich im Vergleich zu normalen Zeiten verdoppelt, schätzt der Unternehmer ein. Eine Desinfektion der Autos erfolgt nach jedem Krankentransport beziehungsweise jedem Schichtwechsel.

Um die Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitern zu sichern, gehören Mundschutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel zur Ausstattung der Fahrer. Ein Problem blieb aber dennoch mit dem mangelnden Sicherheitsabstand zwischen Fahrer und Passagieren in den Taxis bestehen. Die Idee für eine Lösung stammt aus Lübeck. Zusätzliche Plexiglasscheiben schirmen dort bereits seit Februar die Fahrer von den Passagieren ab.

Das sollte auch in einem Taxi möglich sein, sagte sich der Altmärker und griff gemeinsam mit seinen Mitarbeitern beherzt zum Werkzeug. Seit gut einer Woche sind alle Fahrzeuge mit dem neuen Tröpfchenschutz aus eigener Produktion nachgerüstet, Fahrgäste werden gebeten ausschließlich im hinteren Bereich Platz zu nehmen. Ein Sicherheitsplus für alle Beteiligten.