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Coronavirus  Himmelfahrt: Feiern unter Kontrolle

Feiern ausdrücklich erlaubt, heißt es am Himmelfahrtstag im Altmarkkreis Salzwedel. Aber: Nach den momentan gültigen Regeln.

Von Antje Mewes 20.05.2020, 01:01

Salzwedel l Das große Ziel, das Städte, Gemeinden, Landkreis und Polizei für den Himmelfahrtstag verfolgen heißt: Neuinfektionen vermeiden. Gesundheitsschutz vor Partylaune, lautet die Devise. Damit das klappt, ist ein Sicherheitskonzept mit allen Beteiligten erarbeitet worden. Das alles bedeute nicht, dass der Feiertag ganz ohne Feierei begangen werden muss. Nur eben anders als sonst üblich. Partys im Freien mit Grillen und Alkoholtrinken sind verboten. Es werden keine Einzel-Schankgenehmigungen an Private oder Vereine erteilt. Die Anlaufpunkte für die Vatertagsradtour sind also eingeschränkt. Was das anbelangt, hatte Landrat Michael Ziche einen Tipp für alle Ausflügler parat. Zwei, drei Stunden radeln und dann gemütlich Zuhause grillen und feiern. Dort ist es nämlich erlaubt – auch mit Personen aus zwei Hausständen. Oder einfach den Feiertag gleich in Familie begehen.

Weiterhin gilt, nur fünf Personen dürfen zusammen unterwegs sein. Auch der Abstand von 1,5 Metern ist nach wie vor einzuhalten. Dahingehend könnten die Westaltmärker Kreativität walten lassen. Wenn genügend Raum zwischen mehr als fünf Leuten sei, gebe es keinen Ärger.

Die Polizei wolle es bei kleineren Vergehen gegen die Corona-Regeln ohnehin bei Ermahnungen und Hinweisen belassen, wenn sich die Menschen diszipliniert und ruhig verhalten, kündigte Polizeirevierleiter Sebastian Heutig an. „Wir werden mit Augenmaß handeln und nichts auf die Spitze treiben“, sagte er.

Wer sich nicht benimmt, müsse mit Restriktionen und Strafverfolgung rechnen. So wenn größere Menschenmengen von 30 Personen und mehr oder stark Angetrunkene angetroffen werden. „Dann ist Schluss mit lustig“, kündigte auch der zuständige Kreis-Dezernent Hans Thiele an.

Die Polizei unterstütze die Mitarbeiter der Ordnungsämter beim Umsetzen der Vorschriften. Dabei gebe es ein klares Ziel: Infektionsschutz und körperliche Unversehrtheit. Mehr Mitarbeiter als sonst werden unterwegs sein, verstärkt an den bekannten „Feierbrennpunkten“ (siehe Infokasten). Vom Kreis sind es vor allem die Beschäftigten des Ordnungs- und des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes, die in ihrer täglichen Arbeit bereits Erfahrung mit Kontrollen und renitenten Zeitgenossen haben.

Nur Speisegaststätten haben am Donnerstag geöffnet und können bei der Himmelfahrtstour angesteuert werden. Dafür waren bis Dienstag (19. Mai) kreisweit 45 Genehmigungen erteilt. Zwei Gastwirte haben ihren Antrag zurückgezogen, bei zwei anderen musste er abgelehnt werden, erklärte Ziche. Noch am Dienstagnachmittag sind Teams der Kreisverwaltung ausgeschwärmt, zu allen Gaststätten, die Himmelfahrt öffnen. Nicht um zu kontrollieren, wie Thiele betonte. Sondern um zu beraten, Fragen zu beantworten, zu schauen, ob alle Auflagen umgesetzt werden können und mit eigenen Ideen Hilfestellung zu leisten. Mit dem was Mitarbeiter vorgefunden haben, seien sie im Großen und Ganzen zufrieden gewesen, informierte der Dezernent gestern Abend. Die Hinweise zu Abständen und Laufwegen hätten ihm geholfen, sagt Sascha Bannier vom Deutschen Haus in Arendsee. „Das war sehr gut“, schätzt er ein.

„Wir wollen präventiv tätig werden“, so der Landrat. Die aufgestellten Regeln für die Hygienekonzepte kämen nicht aus Politik oder Verwaltung. Sie seien maßgeblich vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) aufgestellt worden, sagt Ziche. Aus seiner Sicht seien sie gar nicht so schwer umzusetzen. Das einzige, was sehr aufwendig werden könnte, ist das Erfassen der persönlichen Daten der Gäste, vor allem im Außenbereich von Gaststätten, schätzte er ein. Alle Restaurants dürfen ab Freitag, 22. Mai, wieder öffnen, wenn sie dies beim Kreis anzeigen Voraussetzung sind ebenfalls Hygiene- und Raumkonzept.