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Coronavirus Hausarzt ist der erste Ansprechpartner

Für Patienten im Altmarkkreis Salzwedel, die vermuten, dass sie sich mit dem Corona-Virus infiziert haben, ist der Hausarzt Ansprechpartner.

Von Antje Mewes 13.03.2020, 12:04

Salzwedel l Die Amtsärztin des Altmarkkreises Dr. Cornelia Schmidt appelliert an die Bevölkerung, sich im Verdachtsfall zuerst immer telefonisch an den jeweiligen Hausarzt zu wenden oder die Bereitschaftsnummer 116117 zu wählen. Hintergrund ist, dass sich viele Menschen mit ihren Sorgen ans Gesundheitsamt wenden und damit wichtige Kapazitäten binden, so etwa für das Erstellen operativer Konzepte und anderer Maßnahmen. So gebe es eine enge Zusammenarbeit mit den Altenpflegeheimen und Reha-Kliniken. Die Lage sei täglich, wenn nicht gar stündlich neu zu bewerten.

Das Gesundheitsamt ist als Ansprechpartner für telefonische Anfragen von Mitarbeitern der Rettungsdienste, niedergelassenen Ärzte, der Leitstelle oder der Kassenärzlichen Vereinigung an sieben Tagen in der Woche zu bestimmten Zeiten erreichbar. Es habe eine personelle Verstärkung gegeben, erklärte Landrat Michael Ziche.

Die Krankheit verlaufe überwiegend mild bis symptomlos, erklärte der medizinische Geschäftsführer des Altmark-Klinikums, Dr. Michael Schoof. Es seien nur sehr wenige schwere Fälle zu erwarten. Dennoch seien die Krankenhäuser darauf vorbereitet. Es würden separate Strukturen für die intensivmedizinische Betreuung und Isolierung schwer Erkrankter vorbereitet. Die Kapazitäten würden jeweils aktuell der Lage angepasst. Falls viele Patienten aufzunehmen seien, müssten unter Umständen geplante oder ambulante Operationen verschoben werden. Alle Tests, die bisher in den Krankenhäusern selbst vorgenommen wurde, seien negativ gewesen.

Die großzügigen Besuchsregelungen in beiden Krankenhäusern werden eingeschränkt. Am Wochenende auf 14 bis 15 Uhr, werktags auf 16 bis 17 Uhr. Zudem bitte die Krankenhausleitung um Verständnis, dass ab sofort und bis auf Weiteres nur die engsten Verwandten beziehungsweise Angehörige ersten Grades als Besucher an den Krankenbetten willkommen sind. Angesichts der bundesweiten Lieferengpässe von Desinfektionsmitteln und Schutzkleidungen, wie Besucherkitteln, Mundschutze, Handschuhe oder Masken, sehe sich die Leitung verpflichtet, die sonst offenen Besuchsmöglichkeiten zu regulieren.

„Uns ist die Entscheidung nicht leicht gefallen, aber wir möchten für einen gewissen Zeitrahmen nicht nur die Patienten, sondern auch die Besucher schützen, um eine weitere Verbreitung von Virus-Erkrankungen einzudämmen“, betont Michael Schoof.

Es sei Grippezeit und deshalb würden zunehmend Patienten mit Influenza-Viren behandelt, ergänzt er. Mit dieser Maßnahme sollen Ansteckungsmöglichkeiten weitestgehend unterbunden werden.

Die Klinik für Kinderheilkunde und Jugendmedizin im Krankenhaus Salzwedel hat diese Besuchersperre bereits am Dienstag wegen Influenza verhängt. Nur noch Eltern dürfen ihre Kinder besuchen.

Der Altmarkkreis hat auch alle Schulungen seiner Mitarbeiter und der Feuerwehrleute erst einmal ausgesetzt. Davon ausgenommen sind Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes, wie technische Einsatzleitungen, Atemschutzgeräteträger und die Aktiven des Abc-Zuges.

Als Leiterin des Pandemie-Krisenstabes fungiert die Dezernentin Kathrin Rösel. Bei ihr laufen alle Fäden aus den Bereichen Medizin, Katastrophenschutz, Gefahrenabwehr, Brandschutz und Rettungsdienste zusammen.