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Coronavirus Menschen in Salzwedel mehrheitlich für Maske

Schutzmasken zu tragen ist für viele Menschen in Salzwedel selbstverständlich. Die Meinungen schwanken zwischen sinnvoll und überflüssig.

Von Cornelius Bischoff 13.08.2020, 13:00

Salzwedel l „Corona hat mich verändert“, sagt Janet Nelius. Die 45-Jährige ist Inhaberin eines Modegeschäftes in Salzwedel. Der Corona-Ausbruch war bei ihr mit einer schweren Grippe-Erkrankung einher gegangen, die in der Aufregung der ersten Tage nach dem Bekannt werden der Pandemie für einen tüchtigen Schrecken gesorgt hatte.

„Ich habe viel Zeit in der Natur verbracht“, sagt sie „und mir ist klar geworden, wie groß die Verantwortung ist, die wir füreinander tragen.“ Zwei Tage vor dem Inkrafttreten der offiziellen Verfügung hatte Nelius ihr Geschäft geschlossen. Seither bleibt die Ladentür zu und die Kunden sind begeistert: Das Aussuchen von Kleidern, Blusen und Röcken funktioniere über ihr Mobiltelefon und den Austausch von Bildern. Ausgeliefert wird von Janet Nelius persönlich. Das Tragen einer Maske sei ihr in Fleisch und Blut übergegangen.

Anders lautet die Bewertung von Saskia Klinger. Die 26-Jährige ist von den anhaltenden Sicherheitsvorkehrungen „tierisch genervt“. „Ich finde das total überflüssig“, sagt sie. Inzwischen sei ihr auch die Freude an spontanen Einkäufen vergangen. „Ich stehe vor dem Laden, habe meine Maske vergessen und muss wieder nach Hause laufen“, sagt sie: „Ich habe überhaupt keine Lust mehr, einkaufen zu gehen.“

Henry Dumke fühlt sich mit seinem roten Hals-, Nasen- und Mundschutztuch inzwischen fest verwachsen. „Die Sicherheitsmaßnahmen sind in Deutschland viel zu spät angekommen“, sagt er. Der 41-Jährige bedauert, dass viel Geld ausgegeben worden sei, um Versäumnisse nachzuholen, die man leicht hätte umgehen können, wären die Warnzeichen für die internationale Verbreitung des Virus rechtzeitig beachtet worden.

Unterstützung findet er mit dieser Einschätzung bei Werner Jeberien. Den 52-Jährigen stört vor allem die Gedankenlosigkeit der Menschen im täglichen Miteinander. „Dass man die Meinung des anderes respektiert, das fehlt in ganz vielen Sachen“, sagt er und schüttelt den Kopf über Großdemonstrationen von Corona-Leugnern.

„Wissen Sie“, sagt er: „Wenn es hier zu einem massenhaften Ausbruch nach US-amerikanischem Vorbild kommt, dann sind es genau diese Leute, die auf der Straße stehen und sagen, dass die Regierung versagt hat.“