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Demonstration Querspange vehement eingefordert

Mit einer Demonstration forderten am Sonnabend rund 80 Politiker, Unternehmer und Bürger in Arendsee, die B190 n zügig zu realisieren.

Von Antje Mewes 18.09.2016, 17:16

Arendsee l Es herrschte Einigkeit. Die Querspange zwischen den beiden Autobahnen 14 im Osten der Altmark und A39 in Niedersachsen, muss in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans bis 2030 aufgenommen werden. Geschieht das nicht, werde der Altmark die Perspektive genommen. „Mobilität bedeutet Flexibilität“, betonte Salzwedels Landrat Michael Ziche bei der Demo unter dem Titel „Demo B 190 n - Jetzt!“.

Die Altmark sei Deutschlands größter autobahnfreier Raum. „Und der muss jetzt mit dem Hosenträger verkehrstechnisch erschlossen werden“, forderte Ziche. Das sei auch ein wichtiges Signal an die Wirtschaft. Ziche: „Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, die B 190 n in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplan aufnehmen.“ Er setze dabei auf die Bundestagsabgeordneten aus der Altmark und andere aus Sachsen-Anhalt sowie aus Niedersachsen, die versprochen hätten, sich bei Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt dafür einzusetzen. Und auf keinen Fall sollte sich die Region „damit abspeisen lassen“, dass die Querspange nur in den erweiterten Bedarf mit Stern rückt, was lediglich bedeutet, dass die Planung beginnen könne, erklärt Ziche.

„Wer zum ersten Mal in die Altmark kommt, kommt in der Regel zu spät“, sagte Stendals Landrat Carsten Wulfänger. Er ist sich sicher, dass der „Hosenträger der Altmark einen Schub gibt“. Die Straße dürfe aber an der Elbe nicht enden, sondern müsse wie geplant weiter nach Brandenburg führen. Nicht die Nord-Süd-Verbindung mit der A 14 sei für die Region von Bedeutung, sondern auch der Ost-West-Anschluss. Wulfänger: „Wir müssen jetzt gemeinsam Druck aufbauen.“

Arendsees Bürgermeister Norman Klebe hatte zuvor darauf verwiesen, wie wichtig die Anbindung für den Tourismus wäre. Er und Walter Fiedler aus Seehausen hatten die Demo initiiert und haben die Industrie- und Handelskammer (IHK) Magdeburg, den Regionalausschuss Altmark und die Wirtschaftsjunioren um Unterstützung gebeten.

Dass mit einer „vernünftigen Verkehrsinfrastruktur“ auch der Mangel an Fachkräften für die Wirtschaft reduziert und der demografische Wandel gebremst wird, das hoffte der Präsident der IHK Adolf Fehse. Wenn die Hosenträgervariante realisiert werde, sei auch auf Neuansiedlungen zu hoffen Alle Akteure der Region müssten dahingehend „an einem Strang ziehen“, so Fehse.

Eine Kommunalpolitikerin scherte da schon einmal aus. Helga Nebelung aus Jeetze kam mit einem Pappschild auf dem stand „Nein zur B 190 n“. Das brachte ihr nicht nur Pfiffe und Buhrufe ein, sie wurde auch verbal attackiert. Dabei hatten die Anwesenden den unteren Satz wohl nicht gelesen, dass die B 190 auf ihrer jetzigen Streckenführung ausgebaut werden soll. „Ich will nicht, dass unsere schöne Altmark noch mehr verschandelt wird und zusätzliche Flächen versiegelt werden“, sagte sie zu Landrat Michael Ziche, der als einziger der Demonstranten ein sachliches Gespräch mit der Jeetzerin suchte, die als Gemeinde- und Ortschaftsrätin kommunalpolitische Erfahrung hat. Ziche versicherte ihr, dass Fachleute die Trassenführung planen und die günstige Variante für Mensch und Umwelt herausarbeiten. Es werde nicht mehr Fläche für die Straßenbau beansprucht, als unbedingt nötig. Ansonsten werde es vorerst keine öffentliche Diskussionen zur Trasse geben, betonte Ziche. Es gelte die Kreistagsresolution von 2010, auf vorhandenen Straßen zu bauen.