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Denkmal Eine Fackel zur Erinnerung

Der Traditionsverein hat der Erdgasförderung in Salzwedel ein weiteres Denkmal gesetzt. Eine 11,5 Meter hohe Fackel ist eingeweiht worden.

03.07.2017, 01:00

Salzwedel l Ursprünglich sollte sie in der Mitte des Kreisverkehrs Chüttlitz stehen. Nun hat sie vor der Schwimmhalle ihren Platz gefunden. Eine Erdgasfackel, die als Symbol für die Förderung des Rohstoffs in der Region stehen soll. Immerhin seien Schwimmhalle, Kulturhaus und zahlreiche Wohnungen in Salzwedel aufgrund Erdgasförderung, in der und deren Umfeld zeitweise 5000 Menschen beschäftigt waren, in der Hansestadt gebaut worden, erklärte Wolfram Ringleb, zweiter Vorsitzender des Traditionsvereins Erdöl-Erdgas. Zum Tag des Bergmanns ist das technische Denkmal nun am Sonntag offiziell seiner Bestimmung übergeben worden. Eine Informationstafel weist auf den Start der Förderung 1969 hin und würdigt die Leistungen der Mitarbeiter.

Schon im Frühjahr 2014 sei die Idee verfolgt worden. Damals war die Arbeitsgruppe Wegzeichen gegründet worden. Sie hatte zum Ziel, die Kreisverkehre vor den Toren der Stadt zu Werbezwecken zu nutzen. Doch das Landesverwaltungsamt machte den Plänen einen Strich durch die Rechnung. „Für uns nicht nachvollziehbar“, sagte Ringleb. Die Vereinsmitglieder seien nun aber froh, dass neben dem Eruptionskreuz, das 1999 aus Anlass der 30-jährigen Förderung von Erdgas vor dem Kulturhaus aufgestellt wurde, nun ein zweites Zeichen der Bergbau-Tradition in Salzwedel zu finden ist, betonte Ringleb.

Dass es noch einen weiteren Anlass gibt, an die Anfänge zu erinnern, erklärte Jürgen Noltze vom Unternehmen Engie den Gästen der Einweihung. Am 4. Juli 1967 ist die erste Aufschlussbohrung „Peckensen 4“ unweit von Wistedt abgeteuft worden. Mehr als 3500 Meter tief wurde gebohrt, bis die vor rund 250 Millionen Jahren im Perm entstandene Lagerstätte erreicht war, erklärte Noltze. 1969 begann dann die eigentliche Förderung. Rund 400 Tiefbohrungen wurden niedergebracht. Seit 1969 sind insgesamt 210 Milliarden Kubikmeter Gas gefördert worden, ein Fünftel der gesamten Produktion in Deutschland. Es handelt sich in der Westaltmark nicht nur um das größte Erdgasfeld Deutschlands, sondern auch um das zweitgröße Europas, verwies Noltze auf die Bedeutung. Auch wenn sich die Lagerstätte langsam erschöpft, werden jährlich noch 400 Millionen Kubikmeter aus 130 aktiven Produktionsbohrungen gefördert. 50 Mitarbeiter seien in der direkten Produktion tätig, viele weitere in den Serviceunternehmen, betonte Noltze und versicherte, dass die Förderung „heute unter dem größtmöglichen Schutz der Natur erfolgt.“

Anschließend feierten die Mitglieder des Traditionsvereins und ihre Gäste den Ehrentag in der Jeetze 37. Sie hörten einen Vortrag zum Rückbau von Erdgassonden. Zudem war erstmals die Wanderausstellung „Die Geschichte der Erdgasförderung in der Altmark“ zu sehen, die die ehemaligen Bergleute über ein Projekt des Förderprogramms Leader erstellt haben.