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Diesel Rückruf-Muffeln droht Stilllegung

Gut 17 000 Diesel-Pkw fahren im Altmarkkreis. Wie viele davon mit manipulierter Abgas-Software ausgestattet sind, ist nicht bekannt.

Von Antje Mewes 17.01.2018, 20:00

Salzwedel l Das Kraftfahrt-Bundesamt fordert Besitzer von VW-Dieselfahrzeugen, die mit einer illegalen Abschalteinrichtung ausgestattet sind, zur Nachrüstung auf. Anderenfalls droht ihnen der Entzug der Zulassung. Nicht alle Diesel-Fahrer sind davon überzeugt und fürchten Einbußen bei der Motorleistung und einen höheren Kraftstoffverbrauch. Wie viele Fahrzeuge in der Westaltmark von der Rückrufaktion des VW-Konzerns betroffen sind, ist der Kreisverwaltung nicht bekannt, erklärt Kreis-Sprecherin Birgit Eurich auf Anfrage der Volkssstimme

Die insgesamt 17  217 zurzeit im Altmarkkreis zugelassenen Dieselautos erreichten zu einem überwiegenden Teil mindestens die Euro-5-Abgasnorm, informiert Birgit Eurich. Dieselfahrzeuge dürfen dabei pro gefahrenem Kilometer maximal 180 Milligramm Stickoxide und 5 Milligramm Rußpartikel ausstoßen.

Den vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeughaltern wird ein Zeitraum von etwa 18 Monaten zur Nachrüstung eingeräumt. Sie werden in dieser Zeit mehrfach schriftlich vom Hersteller zu einem Software-Update in einer Kfz-Werkstatt aufgefordert, mit der die Manipulation der Abgaswerte zurückgenommen wird. Dabei wird das Motorsteuergerät umprogrammiert.

„Innerhalb der 18 Monate nach Freigabe des Rückrufs des jeweiligen Fahrzeuges erfolgt keine Überprüfung“, erklärt die Kreissprecherin. Nehme der Fahrzeughalter bis zum Ablauf der 18 Monate nicht an der Rückrufaktion teil, werde er bei der nächsten Hauptuntersuchung (HU) dazu aufgefordert, im Folgemonat den Nachweis zu erbringen. Sollte der Dieselbesitzer sich weiter verweigern, bilde dies die Grundlage einer sogenannten Mängelbeurteilung, die dem Kraftfahrt-Bundesamt mitgeteilt wird. Das Kraftfahrt-Bundesamt wiederum informiert die zuständige Zulassungsbehörde darüber. Also die Kfz-Zulassungsstelle des Altmarkkreises

Von deren Mitarbeitern wird der Halter dann angeschrieben und ihm eine erneute Zeitspanne von einem Monat eingeräumt. „Und nur, wenn er auch diese Frist verstreichen lässt, wird das Fahrzeug von der Zulassungsbehörde außer Betrieb gesetzt“, erklärt Eurich. Im Altmarkkreis sei das, anders als in anderen Regionen Deutschlands, bis jetzt noch nicht der Fall gewesen. Es musste noch kein Dieselfahrzeug aufgrund des Abgasskandals stillgelegt werden.

Die Kfz-Zulassungsstelle hat ihren Online-Service zum Start ins neue Jahr weiter ausgebaut. Dort sind via Internet jetzt Bankbriefauskünfte, Anmeldungen, die Vergabe von Wunschkennzeichen, Termine und Infos zur Abholung des Führerscheins möglich. Die Kreisverwaltung empfiehlt, diesen Service zu nutzen, um lange Wartezeiten zu vermeiden.

Mehr unter www.altmarkkreis-salzwedel.de, Bürger- und Presseservice/Kfz-Zulassung oder Führerscheinwesen.