1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Schule von einst wird wieder lebendig

Dorffest Schule von einst wird wieder lebendig

Valfitz ist vor 700 Jahren urkundlich erwähnt worden. Das haben Einwohner und Gäste gefeiert.

Von Anke Pelczarski 25.06.2018, 12:13

Valfitz l „Familie Löppenberg hat uns die Scheune zur Verfügung gestellt. Ihnen und allen, die daraus eine Festscheune gemacht haben, gilt unser Dank“: Mit diesen Worten begrüßte Kuhfeldes Bürgermeister Frank Leskien die Besucher der Festsitzung zum 700-jährigen Bestehen des Ortes Valfitz.

Im Jahr 1318 sei der Name „veleuitze“, 1319 „valeuiz“ und 1375 „velütze“ überliefert. Dies sei ein wendisches Wort, das übersetzt „Großdorf“ bedeute. Im Jahr 1801 tauche dann die Bezeichnung „Valwitz“ auf, das der heutigen Schreibweise sehr ähnlich sei. Am 1. Juli 1950 sei Schieben in Valfitz eingemeindet worden, am 1. September 2009 beide Orte in die Großgemeinde Kuhfelde, sagte Frank Leskien.

Überliefert sei, dass im Jahr 1734 insgesamt 86 Einwohner im Ort gelebt hätten. Den Höchstwert an Bewohnern habe es im Jahr 1946 mit 324 gegeben. Heute seien 104 Bürger in Valfitz zu Hause.

In einer Chronik sind interessante Informationen um das Jahr 1800 festgeschrieben, erklärte der Bürgermeister. Demnach habe Valfitz aus 13 Höfen mit 89 Einwohnern bestanden. Darunter seien zehn Bauern, ein Krüger (so wurde der Gastwirt zu jener Zeit bezeichnet), ein Einlieger und ein Wassermüller an der Jeetze gewesen. 50 Jahre später seien 24 Höfe und Wohnhäuser mit 148 Einwohnern gezählt worden, darunter 11 Bauernfamilien, 7 Grundsitzer, 3 Einlieger, 2 Krüger, ein Wassermüller und ein Lehrer.

Die Viertklässler aus der Grundschule Kuhfelde erfreuten die zahlreichen Besucher mit einem Programm auf Plattdeutsch. Unter anderem erweckten sie die Schulzeit zu Urgroßmutters Zeiten wieder zum Leben. Da gab es für vergessene Hausarbeiten schon mal Schläge auf die Finger und auf das Hinterteil.

Nach Vorträgen zu verschiedenen Themen gratulierte Landrat Michael Ziche zum 700-Jährigen. „Für die Größe eines Ortes steht nicht allein die Einwohnerzahl, sondern auch die Verbundenheit in der Ortschaft. Ich habe heute erfahren, dass Sie gern hier wohnen“, sagte er. Das Leben im Altmarkkreis spiele sich im Wesentlichen in den Dörfern ab. „Ich kann in Valfitz feststellen, dass hier Großartiges passiert“, fügte Michael Ziche hinzu. Er empfahl dem Ortschronisten, weiter nachzuforschen, ob wirklich das Jahr 1318 als Gründungsjahr stehe. In anderen Orten sei es passiert, dass nach solch einem Fest eine viel ältere Urkunde aufgetaucht sei, die erneut Grund zum Feiern geboten habe.

Michael Olms, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf, fand während der Stippvisite Gemeinsamkeiten zu seinem Wohnort Lagendorf. „Unsere Kirche ist 1911/12 gebaut worden, die Handdruckspritze 1926 entstanden“, fügte er hinzu und wünschte den Valfitzern, dass sie sich weiter in ihrem Ort wohl fühlen.

Dirk Mattausch vom DJ-Team SMD legte nach der Feierstunde auf. Bis in den frühen Morgen wurde gemeinsam gefeiert. Einige Stunden später gab es einen Festumzug mit historischer und moderner Technik. Vereine aus der Gemeinde präsentierten sich und luden zum Mitmachen ein. Die Langendorfer Blasmusik spielte auf.