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Dreckecke Schlechter erster Eindruck

Der erste Eindruck für Besucher in Salzwedel ist kein guter: Unterhalb des alten Wasserturms an der Schillerstraße sprießt das Unkraut.

20.05.2018, 01:00

Salzwedel l „Die Besucher sind zur Jugendweihe dort ausgestiegen und waren erschrocken, wie es dort derzeit aussieht“, berichtet Gisela Wilke im Gespräch mit der Volksstimme. Die Seniorin meint den wilden Parkplatz und vor allem die Grünflächen mit den Beeten am Fuße des alten Wasserturms an der Ecke Schillerstraße/Vor dem Neuperver Tor.

Gras und Unkraut sprießen dort in alle Richtungen. Tiefe Löcher weist zudem die Fläche zwischen Rad- und Gehweg auf. Die Salzwedelerin ist empört, dass an dieser Stelle seit Monaten nichts mehr gemacht worden ist. „Es ist doch der Stadteingang, der nun kein gutes Bild abgibt“, berichtet Wilke. Besucher des gegenüber liegenden Kulturhauses registrieren diesen Anblick fast zwangsläufig, wenn sie dort oder in der Nähe ihre Fahrzeuge abstellen. Wilke erzählt auch, dass dort im Herbst nicht einmal das Laub abgefahren worden sei. „So bekommen Salzwedel-Besucher gleich ein schlechtes Bild von der Stadt“, meint die Seniorin.

Stadtsprecher Andreas Köhler bedauert den Zustand und stellt auch klar, dass die Fläche zumindest zum Teil in städtischem Besitz sei. „Ich habe dem städtischen Bauhof Bescheid gesagt. Dieser hat mir zugesichert, dass an unsere Fläche nochmals zwecks Rasenpflege und Grünschnitt herangegangen wird“, antwortet Köhler auf Nachfrage der Volksstimme. Die Stadt sei froh, wenn Bürger auf solche unansehnlichen Stellen hinweisen würden. Der Stadtsprecher ergänzt: „Ein Teil des Grundstückes befindet sich in städtischem Besitz, dieser wurde bereits vor einiger Zeit gemäht. Allerdings ist es in diesen Monaten nicht ungewöhnlich, dass das Gras rasch wieder nachwächst.“

Wie es mit dem in Privateigentum befindlichen Wasserturm weitergeht, kann und darf Köhler nicht sagen. Der Hamburger Rechtsanwalt Robert von Morgen ist seit Juni 2016 Eigentümer der stadtbildprägenden Immobilie.

Von Morgen machte im Gespräch mit der Volksstimme keine Hoffnungen, dass es in naher Zukunft zu einer Nutzung des Gebäudes kommt. „Ich sehe bei der derzeitigen Besetzung des Salzwedeler Stadtrates und mit der derzeitigen Bürgermeisterin keine Chance, in Salzwedel zu investieren“, erklärte der Rechtsanwalt. Woran es konkret in der Zusammenarbeit mit der Stadt hapert, wollte von Morgen nicht erklären.

„Wohnungen, Ausstellungsräume, eine Disco“, nannte der Hamburger bereits 2016 gegenüber der Volksstimme einige Ideen für eine neue Nutzung des Wasserturmes. Dieser wird so aber wohl weiter im Dornröschenschlaf bleiben.