1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Land Niedersachsen übernimmt die Jeetzel

Ein Fluss für alle Land Niedersachsen übernimmt die Jeetzel

Die Jeetzel bei Hitzacker wird nicht privatisiert.

Von Björn Vogt 05.10.2017, 19:00

Hitzacker l Erleichterung und großer Jubel in Hitzacker im benachbarten Landkreis Lüchow-Dannenberg: Das Land Niedersachsen übernimmt per Vertrag den Abschnitt der Jeetzel, den der Bund privatisieren wollte. Der Verein „Gemeinsam für Hitzacker“ hatte die gute Nachricht persönlich von Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) erfahren. „Die Jeetzel ist gerettet und gehört nun uns allen“, berichtet der Sprecher der Initiative, Eike Weiss, sichtlich erfreut.

Kurz darauf fand ein spontanes Jeetzelfest an der Drawehnertorbrücke statt. Die zweckgebundenen Spenden in Höhe von fast 60 000 Euro, die der Verein gesammelt hatte, werden in den kommenden Wochen an die Spender zurückgezahlt.

Rückblick: Die Jeetzel sollte von der Drawehnertorbrücke bis zur Mündung in die Elbe verkauft werden – an Privat. „Nach unserer Recherche wäre dies auch bundesweit der erste Fall gewesen, dass ein Teil eines Gewässers erster Ordnung privatisiert wird“, sagt Eike Weiss. Genau im für den Verkauf vorgesehen Abschnitt liegen gleich zwei „Sofaflöße“, das Restaurantschiff Hiddos Arche, der Anleger der Reederei Heckert mit der MS Elise und der Barkasse Hecht sowie das ehemalige Zollboot, das für Trauungen eingesetzt wird: „Das ist genau der für Hitzacker wesentliche Teil des Flusses, der die Altstadt zur Insel macht“, so Eike Weiss. Derzeit gehört der Abschnitt dem Bund, der das Flußstück loswerden wollte. Wahrscheinlich war er zur Aufgabenübernahme des Bundes wie Zolltätigkeiten und Unterhaltungsmaßnahmen vor langer Zeit vom Land Niedersachsen an den Bund übertragen worden.

Die Jeetzel, die das „l“ erst ab der altmärkischen Kreisgrenze im Namen trägt, entwässert fast den Landkreises Lüchow-Dannenberg. Sie ist bei Hochwasser der Elbe zentrales Regulierungselement. Darüber hinaus spielt sie für den Tourismus eine wichtige Rolle. „Außerdem bildet sie einen wichtigen Teil der Hitzackeraner Geschichte und damit der Identität der Stadt“, so Eike Weiss.