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Eisbaden Eisbären kommen aus Afghanistan

70 Hartgesottene gingen beim 14. Eisbadetag zusammen mit den "Saunis vom Arendsee" ins drei Grad kalte Wasser.

Von Antonius Wollmann 22.01.2018, 00:01

Arendsee l Enttäuscht zog Lothar Herold von den Saunis vom Arendsee am Sonnabend das Thermometer aus dem Wasser: Es maß gerade mal 3 Grad, näher am Ufer sogar 4,6 Grad Celsius: „Leider habe ich zu Hause die Eiswürfel im Gefrierfach vergessen“, tat er bedauernd kund.

Doch trotzdem stürzten sich dann alle Aktiven ins kühle Nass, plantschten ausgiebig und präsentierten sich in farbenfrohen Kostümen mit Fahnen und Wimpeln. Den Anfang machten die Gardeleger Eisspringer in Gelb, gefolgt vom Quartett der Samsbader aus Samswegen.

Zum ersten Mal am Arendsee dabei waren zwei Afghanen, die seit drei Jahren in Deutschland leben: der 21-jährige Assaid Sakhizadeh und der 17-jährige Mir Achmad Peyman gehören zu den Brandenburger Eisbären. Das kalte Bad genossen sie sichtlich vergnügt mit Heike und Thomas Gose, die schon seit Jahren Stammgäste beim Eisbaden am Arendsee sind.

Extra für sie legte Moderator Michael Meyer den Titel „Lasst uns Eisbären sehn“ auf.

Die Cumloser Brackratten traten in silbergrauem Gewand auf und hatten ihr Maskottchen - die Ratte - gleich in mehrfacher Ausführung mitgebracht.

Wie immer als Duo waren die Aländer aus Seehausen angereist: Rüdiger Marbs und Harald Cornehl zog es nach dem Bad gleich in die mobile Sauna der „Saunis“ zum Aufwärmen.

Doch dort wurde es Marbs sehr schnell zu heiß und er tummelte sich lieber draußen auf dem Tauchclubgelände. Hier hatten die sieben “Saunis vom Arendsee“ ihre Gäste empfangen. Sie gingen als letzte ins Wasser, allen voran Saunichef Uwe Walter mit Bärenkopfschmuck. Er trug wie alle Arendseer Eisbader grünes Badezeug. Einige hatten sich mit Narrenkappe, 20-er-Jahre-Kleid, Sträflingsanzug oder Perücken kostümiert.

Zu Beginn der Veranstaltung absolvierten alle 70 Teilnehmer ihre Aufwärmgymnastik mit Bärbel Ziegenbein aus Osterburg. Im See sorgte Taucher André Torno für ihre Sicherheit. An Land schürte Tauchclubmitglied Rainer Chaloupka das Lagerfeuer. Die Freiwillige Feuerwehr Arendsee bot gegrillte Bratwurst und Glühwein an. Von Angler Ronald Streithoff aus Späningen gab es frisch geräucherten Aal und Forelle.

„In einem Jahr sehen wir uns wieder“, kündigte Uwe Walter an. „Dann feiern wir unseren 15. Eisbadetag ganz groß.“ Bis dahin stehen Badenachmittage an der Kaskade, das Osterbaden mit Eiertrudeln und das Abbaden aller Eisbader aus dem Land an der Warnemünder Ostseeküste auf dem Programm.

Zum Ausklang der 14. Eisbadetags-Auflage ging es am Sonnabend ins „Seglerheim“, wo sich alle bei Gastwirtin Monika Schramm mit Kuchen und Kaffee verwöhnen ließen.