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Eisbaden Gemeinsam in den 3,5 Grad kalten See

Der Winterbadetag am Arendsee startete zum 15. Mal. Er lockte zahlreiche Besucher an.

Von Eckehard Schwarz 21.01.2019, 12:53

Arendsee l „Wir haben heute eine Wassertemperatur von 3,5 Grad Celsius. Die Luft hat 4 Grad Celsius. Also bestes Wetter, um in den See baden zu gehen“, scherzte Lothar Herold. Er hatte die „amtliche Messung“ der Temperaturen am Winterbadetag vorgenommen.

Zuvor hatten Michael Meyer, Chef der Luftkurort Arendsee GmbH und Moderator des 15. Winterbadetages, Arendsees Bürgermeister Norman Klebe sowie Uwe Walter von den gastgebenden Saunis aus Arendsee die Teilnehmer und Zuschauer begrüßt.

Dann war es für die Eisbader endlich soweit: Nach einer kurzen Gymnastik zum Aufwärmen der Muskulatur unter der fachmännischen Anleitung von Bärbel Ziegenbein ging es dann für die 50 Eisbader aus acht Vereinen in die Fluten des Arendsees. Die Schaulustigen, warm eingemummelt und auf dem Trockenen stehend, spendeten anerkennenden Beifall.

Den Anfang machte Friedrich aus Berlin zusammen mit den Brandenburger Eisbären. Danach stiegen die Gardelegener Eisspringer, Leipziger Pinguine, die Samsbader aus „dem stärksten Dorf der Welt“, wie sie betonten, die Cumloser Brackratten und Magdeburger Eislöwen in den See. Den Abschluss machten die gastgebenden Arendseer Saunis, bevor dann alle Eisbader noch einmal gemeinsam im Arendsee schwammen.

Sie alle zeigten sich von den Temperaturen im und am Arendsee nur wenig beeindruckt und sorgten bei ihren Gang ins Wasser mit ihren oft lustigen Kostümen für eine fröhliche Stimmung. Da waren unter anderem die Brandenburger Eisbären, die mit ihren Eisbärenmützen ausstaffiert waren, die Fahne schwenkten und mit Trillerpfeifen in das Wasser gingen. Mitglieder anderer Vereine präsentierten sich in historischen Badeanzügen, mit Sonnenschirm oder mit bunten Perücken.

Auch die gastgebenden Arendseer Saunis hatten sich extra für diesen Tag „schön“ gemacht. Viele Frauen hatten sich grüne Lippen geschminkt und Blumen auf die Wangen gemalt. Christine Meier erschien als Mann mit Bart, Petra Zelfel im langen grünen Kleid. Sie hatte dazu eine voluminöse grüne Federmaske auf.

Zum Aufwärmen nach dem Bad im Arendsee stand eine fahrbare Sauna für die Winterbader bereit, die schon gut aufgeheizt war. Da sie oft sehr voll war, nutzten einige Bader wie Burghard Holz aus Cumlosen und Klaus Müller von den Samsbadern auch das Schwedenfeuer zum Aufwärmen nach dem Badegang. Da der Wasserstand des Sees auf Grund der regenarmen Monate noch etwa 60 Zentimeter zu niedrig ist, waren die gastgebenden Saunis aus Arendsee wieder vom Strandbad auf das Gelände des Tauchclubs ausgewichen.

Bereits eine Stunde vor dem offiziellen Beginn waren zahlreiche Winterbadefreunde in Arendsee eingetroffen. Erstmals waren mit Siegfried Ahlers und seiner Frau auch zwei Vertreter der Leipziger Pinguine in Arendsee dabei. „Wir haben sogar eine Weltmeisterin im Eisbaden in unserem Club“, berichtete Siegfried Ahlers stolz den erstaunten Badefreunden. Er hatte vom Winterbadetag gehört und wollte noch ein paar Tage in Arendsee bleiben und Urlaub machen. „Natürlich gehen wir dann auch jeden Tag hier kurz ins Wasser“, berichtete er, bevor er zum Umkleiden verschwand.

Auf die Idee, einen Winterbadetag in Arendsee anzubieten, kam vor 15 Jahren Christine Meier, die nach dem wöchentlichen Saunagang immer auch in den See steigt. Sie selbst hatte die Eisbadeveranstaltung zuvor im Jahr 2000 in Ferchland, kennengelernt und dann die Saunafreunde von ihrer Idee begeistert. Heute gehören noch Werner Bismark, Hans Hildebrandt sowie Erika und Otto Kern zu den Gründungsmitgliedern.

Abgesichert wurde die Veranstaltung in diesem Jahr wieder von Andre Torno vom Arendseer Tauchclub. Sehr gut versorgt wurden sie alle von den Mitgliedern des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Arendsee mit Bratwürsten und vor allem heißen Glühwein.