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Elektromobilität Keine Werbeladesäule für die Stadt

Die Nachfrage nach Elektroautos steigt im Raum Salzwedel. Die Avacon würde gern eine Ladesäule mit Werbetafel in der Innenstadt aufstellen.

Von Fabian Laaß 01.12.2017, 00:01

Salzwedel l Gardelegen hat es vorgemacht – dort steht seit Kurzem eine Werbeladesäule der Avacon. Eröffnet wird sie in der kommenden Woche. Besonderes Merkmal der Stromtankstelle ist ein inte-grierter 46-Zoll-Bildschirm, der für Werbezwecke vermarktet werden soll. Die Avacon ist Eigentümer und Betreiber der Ladesäule, die Hansestadt Gardelegen stellt zwei Parkplätze zur Verfügung und hat die Kosten für die Beschilderung übernommen.

„Für das Vorhaben mussten wir außerdem eine denkmalrechtliche Genehmigung bei der Kreisverwaltung einholen“, berichtete Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig auf Volksstimme-Anfrage.

Eine derartige Kooperation wünscht sich die Avacon auch für Salzwedel. Eine entsprechende Anfrage wurde an die Stadtverwaltung gestellt. Doch das Bauamt zeigte der Avacon mehrere Hindernisse auf, die dem Vorhaben aus Sicht der Verwaltung im Wege stehen.

Zum einen gibt es eine Gestaltungssatzung vom April 2001. Dort heißt es im Paragraph 11, Absatz 6: „Werbeanlagen mit wechselndem oder sich bewegendem Licht stellen eine besonders auffällige Art der Werbung dar, die fremdartig im Stadtbild wirkt und die Wirkung der historischen Fassaden in besonders starkem Maße beeinträchtigt“. Deshalb dürfen derartige Werbetafeln nicht im Satzungsgebiet aufgestellt werden.

„Auch die Standortfrage konnten wir leider nicht klären. Die Ladesäule soll ja möglichst innenstadtnah aufgestellt werden. Die Standortsuche war problematisch, da wir ja zwei Parkplätze dafür brauchen“, erklärte Andreas Forke, Referent für Kommunalmanagement. Deshalb habe man zunächst Abstand von dem Vorhaben genommen. „Wir werden uns mit diesem Thema im kommenden Jahr noch einmal beschäftigen“, sagte er.

Die Anfang September auf dem Kundenparkplatz des Unternehmens an der Bahnhofstraße aufgestellte Ladesäule werde gut angenommen. „Es stehen hin und wieder externe Nutzer dort und laden ihre Elektroautos. Es sind auch immer mehr Fahrzeuge mit Salzwedeler Kennzeichen dabei“, so Andreas Forke. In der kommenden Woche wird Avacon die noch fehlenden Fahrzeuge der dann sieben Autos umfassenen Elektroflotte erhalten.

Auch beim Altmarkkreis Salzwedel ist bereits ein Elektrofahrzeug für Kurierdienste im Einsatz. „Derzeit holen wir Angebote für ein weiteres Fahrzeug ein“, informierte Kreissprecherin Birgit Eurich auf Anfrage.

Apropos Anfrage: Die Salzwedeler Autohändler verzeichnen eine steigende Anzahl an Anfragen für Elektrofahrzeuge. „Zurzeit boomt es. Es gibt zahlreiche Interessenten“, erklärte Nico Hufenbach, Verkäufer bei Renault. Sein Kollege Eugen Propp vom BMW-Autohaus in Brietz bestätigte diesen Trend. „Die Anfragen sind da, aber es fehlt noch an Ladesäulen.“

Bis 2020 soll die Reichweite von Elektroautos bei den meisten Autoherstellern auf 600 bis 700 Kilometer erhöht werden. „Wenn bis dahin auch das Netz an Ladesäulen ausgebaut wird, wäre das natürlich toll“, sagte Axel Hermanns, Verkäufer bei VW in Dannenberg.