Fälschung Aufgepasst beim Führerschein aus Litauen
Als in er seinen Führerschein umschreiben lassen wollte, stellte ein Beetzendorfer fest, dass er auf Betrüger reingefallen war.
Salzwedel l Für Andreas S. (Name geändert) hörte es sich so attraktiv an: Mal schnell nach Litauen fahren, einen Tag die Schulbank bei einer örtlichen Fahrschule drücken, die Fahrprüfung bestehen und mit einem litauischen Führerschein zurück nach Deutschland kommen, um dann endlich Motorrad fahren zu dürfen. In seiner Heimat hatte der 38-Jährige nämlich bisher nur die Fahrerlaubnis für Pkw und Moped gemacht.
Es klappte auch alles so, wie es sich der Beetzendorfer vorgestellt hatte. Nur einen Haken hatte der Plan dann doch: Andreas S. war im Baltikum Betrügern aufgesessen. Das Dokument, das sie ihm ausgestellt hatten, stellte sich in Deutschland als plumpe Fälschung heraus. Die Sache flog auf, als das Dokument auf der Führerscheinstelle des Altmarkkreises umgeschrieben werden sollte. Das Kraftfahrt-Bundesamt, das in die Prüfung involviert war, teilte mit, dass die Führerscheinnummer bereits einem litauischen Staatsbürger zugeordnet war. Auch das Datumsformat war offenkundig fehlerhaft.
Die Behörde brachte den Vorgang pflichtgemäß zur Anzeige. Wegen des Vorwurfs der Urkundenfälschung musste sich Andreas S. deshalb am Mittwoch vor dem Salzwedeler Amtsgericht verantworten. „Ich hatte von Arbeitskollegen gehört, dass es in Litauen die Möglichkeit gibt, günstig Führerscheine zu machen“, begründete er den Vorgang.
In irgendeiner Weise spanisch sei ihm das Ganze jedenfalls nicht vorgekommen, gab der Angeklagte zu Protokoll. Dass an dem Dokument bereits die Druckerschwärze verwischt, wie Richter Klaus Hüttermann bemerkte, habe er nicht mitbekommen. Der Amtsgerichtsdirektor sah aber davon ab, Andreas S. wegen der Urkundenfälschung schuldig zu sprechen. Das Verfahren wurde im Gegenteil ohne Auflagen eingestellt.
