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Fahrrad Infrastruktur für Radler verbessern

Salzwedel soll für Radfahrer attraktiver werden. Der Weg dahin ist holprig; im Sinne des Wortes.

Von Arno Zähringer 19.06.2020, 01:01

Salzwedel l Das Ziel ist klar: Salzwedel braucht ein Fahrradkonzept. Bereits vor einiger Zeit haben sich Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Die Linke im Stadtrat getroffen, um ihre Ideen mit Blick darauf auszutauschen. Dazu hatten sie einen Experten in Sachen Fahrrad eingeladen: Martin Hoffmann, Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs Sachsen-Anhalt (ADFC).

Um die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen, veranstalten die drei Parteien am Freitag, 26. Juni, um 16 Uhr auf dem Rathausturmplatz ein Treffen für alle, die sich für das Radfahren interessieren. Von dort startet die Gruppe zu einer kleinen Radtour, bei der die eine oder andere Schwachstelle innerhalb der Stadt angefahren werden soll. Dabei gehe es den Organisatoren darum, sich für eine bessere Infrastruktur und mehr Verkehrssicherheit für Radfahrer einzusetzen. Zudem werde es einen Stammtisch im Eskadron geben, bei dem die unterschiedlichsten Punkte angesprochen werden sollen. „Es wäre schön, wenn sich dieser Stammtisch in einem Rhythmus von vier Wochen fest etab­lieren könnte“, sagte Cathleen Hoffmann (Grüne).

Bisher hätten Konzepte für einen besseren Radverkehr in Salzwedel keine große Bedeutung gespielt. Darin sind sich Cathleen Hoffmann, Marco Heide (Die Linke) und Robert Drews, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, einig. Gezeigt habe dies jüngst die Baustelle Südbockhorn. Denn: Die Fahrbahnen seien enger gemacht worden, damit mehr Parkplätze entstehen, also mehr Platz für Autos, weniger Platz und Sicherheit für die Radfahrer. Geht es nach dem Trio, soll sich das ändern und der Verkehrsraum fair aufgeteilt werden.

Besserer Radverkehr bedeutete aber nicht nur bessere und mehr Radwege, sondern auch weitere Angebote in der Infrastruktur. Dazu gehörten beispielsweise neue, diebstahlsichere und barrierearme Fahrradstellplätze, die Förderung von Fahrradsharing Angeboten, Förderung von Lastenfahrrädern sowie beidseitiges Befahren von Einbahnstraßen. Auch an den Einsatz von Grünpfeilschildern für Radfahrer, der baulichen Trennung von Radwegen, das Schaffen von Reparaturzentren, gute Anbindung an andere Mobilitätsoptionen und der Bau von Fahrradstraßen werden angedacht. Langfristig sollen so echte, verlässliche und sichere Alternativen für den Schul-, Arbeits- und Freizeitverkehr geschaffen werden.

Zeitlich festlegen lassen – bis wann ein entsprechendes Fahrradkonzept vorliegen soll – wollen sich Hoffmann, Heide oder Drews nicht. Vielmehr gehe es darum, Informationen zu sammeln und zu bündeln, die dann zusammengefasst werden sollen. Apropos Konzept: Bereits 2016 hatte Stadtplaner Tobias Schönefeld eine integrierte und gesamtstädtische Strategie zur Verbesserung der Bedingungen für den Radverkehr empfohlen. Ziel müsse sein, eine „Kultur des Radfahrens in Salzwedel zu etablieren“.