1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Zum 22. Mal ist der Bär los

Faseloom Zum 22. Mal ist der Bär los

Musik,Tanz, dazu herzhaftes Essen, zu dem alle etwas beisteuern: Dahrendorf stand ganz im Zeichen des Faselooms.

Von Uta Elste 06.03.2017, 02:00

Dahrendorf l Sonnenschein und frühlingshafte 16 Grad am Sonnabend in Dahrendorf – für den Bären, dargestellt von Jan Nonnast, ist unter diesen Bedingungen das Tanzen mit den Spendern der Zutaten für das spätere Buffet eine anstrengende Angelegenheit. Kein Wunder, dass Dr. Me(d)t, alias Rüdiger Striecks, immer wieder zu diversen Stärkungsmitteln greifen musste, um den Bären für die weiteren Einsätze fit zu machen. Zumindestes war für Jan Nonnast, der am Sonnabend auch seinen 21. Geburtstag feierte, der Einsatz im kuscheligen Bärenkostüm überschaubar. Die Gäste im Dorfgemeinschaftshaus konnten sich anhand alter Fotos, die Eckhardt Wernecke zusammengestellt hatten, überzeugen, dass der „Bär“ bis in die 1960er Jahre hinein in Erbsstroh verpackt wurde. Das Einpacken fand schon am Tag vorher statt. „Der Darsteller musste dann in der Verpackung auch schlafen. Am Tag darauf begann der Rundgang bereits um 9 Uhr. Die Leute zogen damals nicht nur durch Dahrendorf, sondern auch durch Lagendorf und Kortenbeck“, erzählte Eckhard Wernecke.

Später waren derartige Feste aufgrund der Grenzlage des Ortes verboten, nach dem Mauerfall wurde die Tradition jedoch wieder belebt. Und seit etwa 20 Jahren ist Faseloom in Dahrendorf für die Narren der Karnevalsgesellschaft eine willkommene Möglichkeit, die eigene Saison noch über den Aschermittwoch hinaus ein wenig zu verlängern. So stattete das amtierende Prinzenpaar Frank I. und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Evelin den Dahrendorfern einen Besuch ab, begleitet von den Herren der Süßen Elf, die in ihrem Tanz zwei Außerirdische zu solider Rockmusik bekehrten.

In der Zwischenzeit herrschte in der Küche Hochbetrieb, wo die gesammelten Spenden verarbeitet wurden: 350 Eier, Wurst und Speck, dazu diverse Flaschen mit edler Flüssigkeit und leckere Kuchen standen zur Verfügung, und die Gäste ließen sich dann auch nicht lange bitten.

„Es ist schön, dass unser Fest auch von den in Dahrendorf neu Hinzugezogenen so gut angenommen wird“, freute sich Rüdiger Striecks über die rege Beteiligung zum 22. Faseloom, „die meisten sind beim Umzug dabei und sind auch bereit, etwas zu spenden.“ Überhaupt sei es sehr interessant, dass solche alten Bräuche in vielen Orten noch so intensiv gepflegt werden.