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Feierstunde Geburtstagswunsch an Haseloff

Seit 20 Jahren gibt es das Künstler- und Stipendiatenhaus in Salzwedel.

Von Uta Elste 04.09.2017, 03:00

Salzwedel l Reiner Haseloff war schwer begeistert. Allein schon die Adresse des Stipendiatenhauses - Kleine Predigerstraße 1 - faszinierte den Ministerpräsident Sachsen-Anhalts. Schnell ein Handyfoto des Straßenschildes, dann auf zum Gespräch mit dem derzeitigen Bewohner des Hauses, Andreas Werner. Wen er denn bei der Bundestagswahl wählen würde, so die Frage Haseloffs. Als Österreicher dürfe er doch in Deutschland nicht wählen, erwidert der Künstler.

Aber Werners Internationalität, Vater Österreicher, Mutter sozusagen aus Sachsen-Anhalt, geboren in Merseburg, hatte es Haseloff angetan. Und so versprach er auch während der späteren Festveranstaltung im Saal der Kreismusikschule, den Wunsch der Stipendiatenhaus-Förderer mit dem für Kultur zuständigen Staatsminister Rainer Robra zu besprechen. In der Ausschreibung für das Landesstipendium 2018 findet sich der Hinweis, dass dieses sich vorrangig an junge Künstler aus Sachsen-Anhalt oder zumindest an Bewerber richtet, die einen Bezug zum Bundesland haben. Doch das Haus in Salzwedel soll auch Künstlern aus anderen Ländern offen stehen, unterstrichen Vertreter von Förderverein und Altmarkkreis. „Der Appell ist angekommen“, versicherte der Ministerpräsident.

Die Feierstunde bot auch Gelegenheit zum Rückblick und zur Würdigung der 2007 verstorbenen Initiatorin Christamaria Meyer-Püggen. 1990/91 begannen die Sanierungsarbeiten, 1995 wurden sie fortgesetzt. 1997 zog mit Ester von Bach die erste Stipendiatin ein. 2008 entstanden Atelier- und Werkstatträume. Inzwischen haben mehr als 60 Landesstipendiaten und weitere 40 Künstler mit einem Stipendium des Fördervereins an der Kleinen Predigerstraße gearbeitet.

„Wir haben uns das Künstler- und Stipendiatenhaus immer leisten wollen“, betonte Landrat Michael Ziche. Und das solle auch in Zukunft so sein. Ziche dankte den Mitgliedern des Fördereins für ihr Engagement. Der Verein zählt derzeit 31 Mitglieder, „und es dürfen gern mehr werden“, lud die stellvertretende Vorsitzende Vera Wibbeke Interessenten zur Mitarbeit ein.