1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Olympisches Flair in Österreich

Feuerwehr Olympisches Flair in Österreich

Ulf Steffens aus Winterfeld in der Nähe von Salzwedel war bei der Feuerwehrolympiade in Österreich im Einsatz.

Von Anke Pelczarski 01.08.2017, 16:44

Winterfeld l „Jetzt habe ich meinem Vater etwas voraus“: Der Winterfelder Ulf Steffens muss lächeln, als er diesen Satz sagt. Denn er war im Juli als Wettkampfrichter bei den XVI. Internationalen Feuerwehrwettbewerben in Villach (Österreich) eingesetzt. Sein Vater Harold sei Landeskampfrichter und auch bei Deutschen Meisterschaften im Einsatz gewesen. Er habe bei ihm das Interesse an dieser Aufgabe geweckt. „Er hat mich mitgenommen. Dadurch bin ich da reingerutscht“, erzählt der 47-Jährige.

In Oschersleben und Heyrothsberge hat der Winterfelder die Schulbank gedrückt. Damit erwarb er die Qualifikation als Kampfrichter auf Landesebene. Seit dem Jahr 2014 ist Ulf Steffens Landeswettbewerbsleiter. Durch Weiterbildungen hat er sich das Wissen als Bundes-Wettkampfrichter angeeignet. Und beim Einsatz bei der Deutschen Meisterschaft in Rostock sei er mit auserkoren worden für die Olympiade. Es sei eine Auszeichnung durch den Deutschen Feuerwehr-Verband, als Kampfrichter eingesetzt zu werden. „Ich war im Vorauskommando dabei. Wir haben die Wettkampfbahnen ausgemessen“, erzählt der Winterfelder. Zudem sei er bei den Disziplinen 100 Meter Hindernis, 4x100 Meter Hindernissstaffel, Hakenleitersteigen und Löschangriff als Wettkampfrichter eingesetzt gewesen. „Das Team ist gemischt, damit kein Sportler bevorteilt werden kann“, berichtet Ulf Steffens. Die Wettkampfsprache sei die des Gastgeberlandes sowie Englisch.

Vier Jahre haben die Österreicher diesen besonderen Höhepunkt des Feuerwehrsportes vorbereitet. 2554 Wettkämpfer aus 27 Ländern und 550 Kampfrichter seien dabei gewesen. Da mussten Wettkampfstätten vorgehalten, der Transport und die Verpflegung organisiert werden.

„Die Eröffnungsfeier im großen Stadion war vom Feinsten. Da hat man bei den Nationalhymnen richtig Gänsehaut bekommen. Und auch die Abschlussfeier ist sehr würdig gewesen“, schwärmt der Winterfelder von dem besonderen Erlebnis. Auch wenn der Einsatz anstrengend gewesen sei – die Tagestemperaturen hätten zwischen 27 und 30 Grad Celsius gelegen, der tägliche Einsatz habe von 7.30 bis 20 Uhr gedauert – so habe er die Zeit richtig genossen. „Und so viele Spätzle wie in dieser Woche habe ich in meinem Leben noch nie gegessen“, merkt er schmunzelnd an.

Ihn habe besonders beeindruckt, wie die freiwilligen Feuerwehrleute aus Kärnten mitgezogen hätten. Denn sie hätten pro Tag zwischen 200 und 250 Helfer gestellt, die beispielsweise beim Aufbau der Feldbetten, beim Umräumen der Wettkampfbahnen oder als Wegweiser fungiert hätten. Ohne sie hätte die Logistik nicht so funktioniert, lobt der einzige Vertreter aus dem Altmarkkreis Salzwedel.

In vier Jahren gibt es die nächste Feuerwehr-Olympiade in Slowenien. „Wir sind schon gefragt worden, ob wir dann wieder mitmachen wollen“, verrät Ulf Steffens. Das wäre dann wieder eine neue Erfahrung für ihn. Doch bis es soweit ist, wird er sein Wissen weiter anwenden. Das nächste Mal am 9. September bei den Landesmeisterschaften im Feuerwehrsport in Teutschental.