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Filmreihe Brachvogel ist der neue Star

Im Offenen Kanal Salzwedel wurde über ihn ein Beitrag gedreht. Der Filmreihe soll heimische Tierarten vorstellen.

Von Annemarie Fehse 03.08.2016, 12:21

Salzwedel l „Wir nutzen die Zeit, um uns intensiv mit einem wichtigen Thema zu beschäftigen“, erklärte Ralf Knapp im Offenen Kanal Salzwedel (OKS). Er ist Herpetologe, das heißt, sein Spezialgebiet sind Amphibien und Reptilien. Doch um die ging es am Freitagabend nicht. Star der Sendung „ARTenFORUM Altmark“, die am 29. Juli um 19 Uhr live im OKS auf Sendung ging, war der Brachvogel. Wolfgang Lippelt beobacht seit 1952 diese Tiere, die in der Altmark fast ausgestorben sind. Deshalb kam Ralf Knapp auf die Idee, einen Film im Rahmen einer Serie dazu zu drehen.

Als Moderator hatte sich Knapp die Ornitologen Johannes Braun aus Stendal und Hans-Günter Benecke aus Sachau eingeladen, die in der Sendung, die wie eine Art Diskussionsrunde gestaltet wurde, als Experten auf Fragen antworteten. Alfred-Dieter Döring stand als Mitglied des OKS hinter der Kamera, beteiligte sich aber auch in der Pause immer wieder an dem lebhaften Gespräch über den Brachvogel und andere Natur-Themen.

Wolfgang Lippelt erzählte, wie er 1982 den Film „Flötenlied im Luch“, über den Brachvogel, mitproduziert hatte. „Wir haben aus einer Plastik-Kuh heraus gefilmt, um die scheuen Tiere nicht zu verschrecken“, erzählte er amüsiert. „Die Brachvögel haben das akzeptiert.“

Weiter sagte er: „Eigentlich stammt der Brachvogel aus dem Ostsee- und Atlantikraum, sowie Skandinavien. In der Altmark gibt es ihn bald vielleicht nicht mehr.“ Grund dafür sei die zunehmende Verbuschung der Natur und fehlendes Wasser, denn der Brachvogel halte sich vorzugsweise auf feuchten Mahdflächen auf.

Die Sendung über den Brachvogel ist die dritte des ARTenFORUMS. In der ersten ging es um Biber und Habicht, die zweite beschäftigte sich mit dem Ziegenmelker. „Nach oben hin haben wir uns keine Grenze gesetzt“, erklärte der Naturschutzbeauftragte Ralf Knapp.

Geplant seien deshalb noch Sendungen zu einheimischen Schlangen, zum Wolf, Storch und eingewanderte Tiere. Das Besondere an dieser Art Film sei die Authentizität, sind sich die Naturkundler einig. „Die meisten Tierfilme oder-dokumentationen sind auf hohe Einschaltquoten und Profit ausgelegt“, sagte Knapp. Das sei aber nicht der Anspruch des ARTenFORUMs. „Ich möchte mit den Filmen auf unsere heimischen Tierarten und die Vielfalt in der Natur aufmerksam machen.“

Damit der Film eine große Reichweite bekommt, bietet der OKS ihn den Kanälen in Wernigerode, Stendal, Dessau, Magdeburg, Merseburg und Wettin an. Als nächstes zeigt der OKS den anderthalbstündigen Beitrag morgen. Infos gibt es im Internet unter www.artenforum.de.