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Flüchtlinge „Hilfe sinnvoll aufteilen“

Die neue Flüchtlingsbeauftragte des Diakonischen Werkes, Evelyn Ruppert-Schulze, hat ihre Arbeit aufgenommen.

Von Fabian Laaß 16.11.2015, 17:14

Salzwedel l Nur selten legt Evelyn Ruppert-Schulze in diesen Tagen den Telefonhörer aus der Hand. Immer wieder muss die neue Flüchtlingsbeauftragte des Diakonischen Werkes Salzwedel Sachverhalte mit Ämtern klären oder Hilfsangebote koordinieren. „Viele Leute rufen an und möchten ehrenamtlich helfen. Ein Teil meiner Aufgaben ist es, diese sinnvoll aufzuteilen“, erklärt Evelyn Ruppert-Schulze.

Auch müsse sie herausfinden, wo die neu ankommenden Flüchtlinge Hilfe brauchen und was alles benötigt wird. Auch die Kirchengemeinden besucht die Flüchtlingsbeauftragte regelmäßig, um über das aktuelle Geschehen zu informieren. „Es gibt noch viel Unwissenheit beim Flüchtlingsthema und auch sehr viele Gerüchte. Mit diesen möchte ich aufräumen und ein Bewusstsein für die Probleme dieser Menschen schaffen“, sagt Evelyn Ruppert-Schulze.

Befürchtungen, dass die Terroranschläge vom vergangenen Wochenende in Paris ihre Arbeit erschweren könnten, hat die 50-Jährige indes nicht. „Die meisten Flüchtlingen kommen ja gerade deshalb zu uns, weil sie in ihrer Heimat verfolgt werden. Schwieriger wird es sicherlich, die Leute zu überzeugen, die den Flüchtlingen gegenüber von vornherein schon negativ eingestellt waren.“

Ein Problem, das nicht so einfach zu lösen sei, sei die Sprachbarriere. „Viele freiwillige Helfer sprechen nicht so gut oder gar kein Englisch. Die Flüchtlinge wiederum können zum Teil nur die arabische Schrift lesen. Da eine gemeinsame Basis zu finden, ist nicht ganz so leicht“, berichtet die gelernte Volkswirtin.

Es sei eine schwierige Situation und der Beruf eine große Herausforderung. „Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es nicht nur für uns schwer ist, sondern eben auch für die Flüchtlinge“, erklärt Evelyn Ruppert-Schulze.

Momentan sei sie dabei, einen Flyer mit Kontaktdaten der verschiedenen Ansprechpartner wie den Sozialfundus der Arbeiterwohlfahrt, das Deutsche Rote Kreuz oder die Salzwedeler Tafel zusammenzustellen, um den ehrenamtlichen Helfern etwas an die Hand geben zu können.

Für diejenigen, die selbst aktiv werden möchten, bietet die Gardeleger Flüchtlingsbeauftragte Christina Dietmann am Montag, 23. November, ab 16 Uhr einen Integrationshelferkurs in den Räumen der Diakonie, Hopfenstraße 11, in Salzwedel an. Anmeldungen dafür sind bis kommenden Freitag telefonisch unter 03901/304 830 oder per E-Mail an integration-saw@web.de möglich.