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Förderprogramm Leader geht in neue Runde

66 Projektideen aus der gesamten Altmark sind bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Altmark für die Leader-Förderung 2020 eingegangen.

Von Antje Mewes 19.09.2019, 16:27

Salzwedel l Bis zum 15. September hatten die Interessenten Zeit, sich mit ihren Vorschlägen an die Aktionsgruppe zu wenden. Die hatte ihren Wettbewerbsaufruf im Juni in Hohengrieben gestartet. „Mit 66 Projektideen hat unser Aufruf erneut eine große Resonanz in der Region erfahren“, stellt die Vorsitzende der LAG, Verena Schlüsselburg, fest. Wobei mit 34 die meisten Anträge von Kommunen eingereicht worden sind. Ein Anteil von 52 Prozent. Mit zwölf Projektvorschlägen sind Vereine und mit zehn Kirchengemeinden dabei, private Antragsteller und kleine Unternehmen haben sich mit jeweils fünf Anträgen beteiligt, informiert Schlüsselburg.

Besonders stark vertreten ist im Bereich der LAG ist der Landkreis Stendal mit 48 Projekten. Vor allem Kommunen aus der Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck wollen vom Leader-Programm profitieren. Allein 50 Prozent aller Anträge des diesjährigen Wettbewerbs stammen von Akteuren aus dieser Verbandsgemeinde, erklärt die Vorsitzende.

In jüngerer Zeit hatten die führenden Köpfe der Aktionsgruppe und die Antragsteller über eine hohe, kaum zu bewältigende Bürokratie bei der Antragstellung auf die EU-Förderung geklagt. Das liege unter anderem daran, dass inzwischen vier komplexe Förderrichtlinien die Grundlage für die Bewilligung des Geldes sind. Drei Behörden befassen sich damit: Landesverwaltungsamt, das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) und die Investitionsbank (IB)

Das hatte auch dazu geführt, dass es zu einer schleppenden Auszahlung bei bereits umgesetzten Vorhaben gekommen ist. Denn bei Leader müssen die Träger der Projekte in Vorleistung gehen. Zudem sehen sich gerade die Ehrenamtlichen in Vereinen überfordert, den Antragswust zu bewältigen, wie Leader-Manager Wolfgang Bock berichtet. „Das wird sich in dieser Förderphase nicht mehr ändern. Damit müssen wir leben und packen es auch“, sagt er auf Anfrage.

Wie schwierig das bürokratische Prozedere sei, zeige sich auch daran, dass sich das Landesverwaltungsamt nicht mehr in der Lage sieht, für 13 Projekte Bescheide zu erstellen und diese an das zuständige ALFF Altmark abzugeben. Die Anträge waren Anfang März, also vor knapp einem halben Jahr, beim Landesverwaltungsamt eingereicht worden. Zwar müssten die Mitarbeiter im ALFF nicht noch einmal ganz von vorn beginnen, aber es sei noch ein großer Aufwand, die einzelnen Vorgänge zu bearbeiten.

Inzwischen sei erkannt worden, dass die Anforderungen zu hoch sind. Für die nächste Förderperiode ab 2021 wurde ein Bürokratieabbau in Aussicht gestellt. „Die Hoffnung ist nicht unberechtigt, dass es dann nur noch eine Richtlinie gibt, und das ist ein großer Schritt nach vorn“, betont der Leader-Manager.

Der Vorstand der LAG will sich am 10. Oktober treffen und nach den bekannten Bewertungskriterien einen Vorschlag für die Prioritätenlisten für 2020 erarbeiten. Über diese entscheiden letztlich die Mitglieder der Aktionsgruppe. Sie kommen am 29. Oktober in Eichstedt zu ihrer nächsten Versammlung zusammen.

Die Landesregierung habe signalisiert, noch im September über die Finanzen, die jeder LAG zur Verfügung stehen, zu befinden. In diesem „Budget-Rahmen“ sind die Projekte auszuwählen, die später für eine EU-Förderung in Frage kommen. Die verbindlichen Antragsunterlagen sind dann bis 1. März 2020 bei den Bewilligungsbehörden einzureichen.