Ein Wochenende im Zauberwald

Pretzier l Seinen ganzen Zauber entfaltet das Forest-Jump-Festival, wenn die Sonne untergegangen ist. Trifft die Beleuchtung auf die riesige Disko-Kugel, die über der Fläche vor der Bühne hängt, dann leuchtet und funkelt es in dem kleinen Wäldchen zwischen Pretzier und Stappenbeck. Sich dieser Atmosphäre zu entziehen, ist schlechterdings unmöglich. Spielt in diesem Moment noch eine Band, die man wirklich über alle Maßen mag, dann gibt es wahrscheinlich keinen Ort, an dem man lieber sein möchte.

Es ist also wenig verwunderlich, dass sich das kleine Festival immer größerer Beliebtheit erfreut. Die Gäste kommen keineswegs nur aus der Altmark und dem benachbarten Wendland. Nora Müller etwa ist aus dem fernen Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) angereist. Den Tipp hatte ihr Kumpel Darius gegeben, der aus Salzwedel stammt. „Jeder Kilometer der weiten Anreise hat sich gelohnt. Es es ist wirklich bewundernswert, was hier mit so viel Liebe fürs Detail geschaffen wird“, gerät die Studentin ins Schwärmen, als sie kurz nach dem Beginn des Festivals in der „Chillounge“ Platz genommen hat. Ihr persönliches Highlight ist aber das Baumhaus mit der steilen Rutsche. Die erfreut sich auch bei den anderen Gästen größter Beliebtheit. Es gilt auch fürs Forest Jump, dass Festivals immer ein klein wenig Urlaub vom Erwachsensein sind.

Doch all die betörende Atmosphäre wäre wenig wert, würde das Line-Up nicht überzeugen. Und auch an diesem Punkt lässt die sechste Ausgabe des Events wenig zu wünschen übrig.

Den Veranstaltern ist es gelungen, eine hervorragende Mischung aus etablierten Künstlern wie „Leoniden“ und „Audio 88 & Jassin“ und noch unbekannten Bands in die Altmark zu locken. Auch stilmäßig dominiert die Vielfalt, was der Veranstaltung zum Vorteil gerät. Wer auf harte Gitarren steht, kommt ebenso auf seine Kosten wie Fans elektronischer Musik. Bleiben sich die Organisatoren treu, dürfen sich die Fans des Forest Jump schon auf das nächste Jahr freuen.