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Freibadsaison So lernen Kinder sicher schwimmen

Eine alarmierende Zahl: Fast 60 Prozent der Zehnjährigen im Land können nicht sicher schwimmen, sagt die DLRG.

24.07.2020, 23:01

Dähre l Die Zahlen der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) sind alarmierend: 59 Prozent der Zehnjährigen im Land können nicht sicher schwimmen. Doch in den Sommerferien 2020 heißt es oft ab an den See oder ins Freibad. Denn die großen Urlaubsreisen fallen aufgrund der Corona-Krise meist aus.

Doch ohne das sichere Bewegen im Wasser lauern bei einem harmlosen Ausflug große Gefahren. Im Jahr 2019 ertranken deutschlandweit 17 Kinder im Vorschulalter, registrierte die DLRG. Doch wann können Kinder eigentlich sicher schwimmen? Und was können Eltern beachten, damit der Nachwuchs wirklich fit für den Ausflug zum Badesee ist?  Die Volksstimme besuchte dafür einen Schwimmkurs der DLRG im Waldbad Dähre in der westlichen Altmark.

21 Kinder sind für zwei Wochen täglich im Wasser des Bades zu finden. Birgit Schmidt und Sieglinde Mahlke kümmern sich rührend um die Nichtschwimmer ab vier Jahren, die bald selbstständig durch die Wellen pflügen wollen. Anna Müller (4) springt schon ganz mutig vom Beckenrand ins Nichtschwimmerbecken. Ihre Freundin Lia Neuling (4) ist noch etwas unsicher, doch die Schwimmlehrerin hilft und gibt Vertrauen. Es ist erst der zweite Tag des Schwimmkurses.

Bernd Hane, ebenfalls Rettungsschwimmer und Chef der Dährer DLRG-Ortsgruppe, weiß genau worauf es ankommt:

  • „Die Wassergewöhnung", betont der Experte.  So früh wie möglich sollten Eltern mit ihren Kindern ins Freibad kommen, damit gar keine Angst vor dem kühlen Nass entwickelt werden kann, meint der Experte. „Das Wasser ist kein Feind, sondern ein Freund der einen trägt", sagt Hane beim Blick auf die Frühschwimmer.

 

  • Genauso wichtig sei, dass Kinder früh lernen, auch mal den Kopf unter Wasser zu halten. „Tauchen ist ein wesentlicher Bestandteil des Schwimmen lernens", betont der Rettungsschwimmer.

 

  • Schon in Badewanne und Dusche kann die Wassergewöhnung bei jüngeren Kindern stattfinden, sagt die DLRG.

 

  • Schwimmhilfen sind nur unter Aufsicht eine Option, rät die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft weiter. Denn die Hilfen könnten auch schnell verloren gehen.

Viele weitere Tipps für das Schwimmenlernen gibt es auf der Internetseite der DLRG.

Und eines macht Bernd Hane in Dähre auch klar: Wer das Seepferdchen geschafft habe, sei noch kein sicherer Schwimmer. Das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze – seit diesem Jahr gilt es für Jugendliche wie Erwachsene – sei mindestens nötig, um auch allein sicher im Wasser klar zu kommen. Das sollten auch die Eltern wissen.

In Dähre aber werden, wenn alles klappt, einige weitere Kinder bald das Seepferdchen bestehen, den ersten Schritt, um sich sicher in den Wellen zu bewegen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Gruppe allerdings verkleinert. Im Vorjahr waren fast 50 Kinder beim Schwimmkurs dabei, jetzt sind es 21 Mädchen und Jungen, aufgeteilt in drei Gruppen.

Auf der Homepage des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) finden sich die genauen Anforderungen für die Deutschen Schwimmabzeichen.