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Fricopan Positive Resonanz auf Übernahme

Der Verkauf des Fricopan-Geländes in Immekath an die Paradiesfrucht GmbH trifft auf Zustimmung.

Von Antje Mewes 05.01.2017, 02:00

Immekath/Salzwedel l Das Interesse der Unternehmensgruppe Sun Fruits, zu dem die Salzwedeler Paradiesfrucht GmbH gehört, am Fricopan-Werk war schon länger bekannt. Inzwischen ist der Kauf der von Grundstück und Gebäude der Fricopan Back GmbH von deren Mutterkonzern Aryzta vollzogen. Damit sei der Wirtschaftsstandort in Immektah wieder gestärkt, schätzt Landrat Michael Ziche ein. „Der Weiterverkauf der alten Fricopan-Produktionsfläche an einen neuen Investor freut uns als Landkreis sehr“, betont er. Mit dem Kauf seien ein Zeichen gesetzt und neue wirtschaftliche Perspektiven für die Region aufgezeigt worden.

Das international agierende Unternehmen Paradiesfrucht ist auf die Herstellung von gefriergetrockneten Frucht- und Gemüseprodukten spezialisiert, die in der Back-, Cerealien-, Müsliriegel-, Schokoladen- und in der Snackindustrie eingesetzt werden. Es will in Immekath zunächst die umfangreichen Tiefkühllagerflächen mit etwa 20  000 Palettenstellplätzen nutzen. Zudem hat Paradiesfrucht-Geschäftsführer Bernd Wiesner angekündigt, voraussichtlich auch die Produktionshallen reaktivieren zu wollen. Am Standort Salzwedel sind die Trocknungskapazitäten erst kürzlich um 50 Prozent erweitert worden. Wieviele Arbeitsplätze in Immekath entstehen, konnte der Geschäftsführer noch nicht beziffern. Etwa 20 ehemalige Fricopaner haben bereits bei Paradiesfrucht einen neuen Job gefunden. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen aktuell 170 Mitarbeiter.

Das Land habe die Suche nach Investoren für den Fricopan-Standort in Immekath intensiv unterstützt, erklärte der Sprecher des Landes-Wirtschaftsministeriums Robin Baake. Der jetzt erfolgte Verkauf sorge dafür, dass der Standort erhalten bleibe und dort keine Industriebrache entstehe. „Wir werden den Investor unterstützen, wenn es darum geht, in Immekath eine zusätzliche Produktion aufzubauen“, betonte Baake auf Volksstimme-Anfrage.

Erleichtert zeigte sich auch die Fricopan-Betriebsratsvorsitzende Gerda Hentschel: „Ich finde es super, dass sich jemand aus der Region für den Standort gefunden hat.“ Sie hoffe, dass dort Arbeitsplätze entstehen, damit ehemalige Mitarbeiter von Fricopan wieder wohnortnah einen Arbeitsplatz finden. Das sei momentan ihre größte Sorge. Dennoch freue sie sich, dass Paradiesfrucht das komplette Werk übernehme und es dort weitergehe. „Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen“, sagte Gerda Hentschel.

Auch der Linke-Landtagsabgeordnete und ehemalige Fricopan-Betriebsrat Andreas Höppner ist froh, „dass das Gelände einen neuen Besitzer gefunden hat.“ Er hofft, dass sich Paradiesfrucht weiterentwickelt und Schritt für Schritt in Immekath zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Wenn das Unternehmen investiert, um die Produktionskapazität zu erweitern, sei er dafür, diesen Prozess mit Fördergeld zu unterstützen. „Ich halte das für richtig. Wenn dort neue Arbeitsplätze entstehen, ist das ein guter Weg“, konstatierte der Landtagsabgeordnete. Nichts sei schlimmer, als daraus eine Industriebrache werden zu lassen. Bei Fricopan arbeiteten bis Ende August 2016 rund 500 Beschäftigte.