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Gemeinschaftshaus Ehrenamtliche schreiten zur Tat

Ein Verein kümmert sich jetzt um das Dorfgemeinschaftshaus in Henningen.

Von Antonius Wollmann 04.11.2017, 02:00

Henningen l Das Dorfgemeinschaftshaus ist wichtig für die Henninger. Hier trifft man sich, hier feiert man zusammen, hier wird Zusammenhalt gelebt. Umso bedeutender ist es für die Einwohner, dass sich die Einrichtung in einem guten Zustand befindet. Nur leider sei dies seit der Gebietsreform im Jahre 2010 – seitdem gehört der Ort zur Einheitsgemeinde Salzwedel – nur noch bedingt der Fall gewesen, zieht Volker Ahrends vom Verein zur Förderung des Dorflebens Bilanz.

„Der Verschleiß hat sich bemerkbar gemacht. Zum Beispiel war das Dach mitunter in keinem guten Zustand. Durch Feuchtigkeit entstanden ebenfalls Schäden“, zählt der Henninger die gröbsten Mängel auf. Hätte vor der Gebietsreform der zuständige Gemeindearbeiter die Schäden schnell beseitigt, verginge nun deutlich mehr Zeit bis zur Behebung. „Das liegt nicht daran, dass sich in der Stadtverwaltung in Salzwedel niemand dafür interessieren würde. Im Gegenteil, die Mitarbeiter sind wirklich bemüht. Aber man hat den Eindruck, dass sie mit der Pflege der Dorfgemeinschaftshäuser überfordert sind“, schätzt Volker Ahrends ein.

Deshalb geht der Henninger Verein seit September einen ganz eigenen Weg, um das Dorfgemeinschaftshaus zu erhalten. Zehn Mitglieder bilden seitdem die Vermietergruppe und kümmern sich damit offiziell um die Verwaltung der Einrichtung. Sie organisieren die Vermietungen, weisen die Mieter ein und nehmen die Räume nach Veranstaltungen wieder ab.

Damit haben die Henninger stets einen Überblick über den Zustand des Hauses. „Geht beispielsweise Geschirr kaputt, wissen wir sofort, was ersetzt werden muss“, nennt der Vereinsvorsitzende Andy Walter einen Vorteil der neuen Regelung. Kleine Reparaturen übernimmt der Verein auch. Mit der neuen Struktur solle außerdem die Zahl der Veranstaltungen im Ort erhöht werden.

Die Stadt Salzwedel ist derweil immer noch für die kaufmännischen Angelegenheiten zuständig. „Die Einnahmen für etwaige Feste gehen nach Salzwedel“, erklärt Volker Ahrends. Die Stadt übernimmt ebenfalls die laufenden Kosten. In diesem Sinne kann man durchaus von einer Arbeitsteilung. Die Gebühren für die Nutzung werden nicht erhöht.

Vor knapp einem Jahr hatten der Förderverein das Konzept für die Nutzung erarbeitet, nachdem im Ortschaftsrat darüber diskutiert worden war, wie die Kosten der Dorfgemeinschaftshäuser gesenkt werden können. Daraufhin setzte man sich mit Bürgermeisterin Sabine Blümel in Verbindung. Sie unterstützte die Initiative von Beginn an. Während der vergangenen Stadtratsitzung lobte sie das Engagement der Henninger deshalb ausdrücklich: „Es ist ein Beispiel, von dem ich mir erhoffe, dass es Schule macht.“