Gemeinschaftsprojekt Ein Garten für alle

Ein Gemeinschaftsgarten soll im Wohngebiet Arendseer Straße entstehen. Eine erste Fläche stellt die Wohnungsbaugesellschaft zur Verfügung.

Von Antje Mewes 12.11.2019, 11:01

Salzwedel l Urbanen Gartenbau gibt es auch in anderen Städten. Aber in der Form, wie es in Salzwedel geplant ist, habe er das noch nicht gehört, sagte gestern Thomas Koberstein vom Verein zur Förderung der beruflichen Bildung (VFB). Gemeinsam mit Cathleen Hoffmann vom Sozialen Netzwerk (Sonet) im Altmarkkreis, Sebastian Dobras vom Mehrgenerationenhaus und Christian Märtens, Geschäftführer der Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) Salzwedel, traf er sich zu einem Gespräch über erste konkrete Schritte. Die Fläche, auf der gestartet wird, steht bereits fest. Sie gehört der Wobau. Dort stand ein Block, der abgerissen wurde. Das Areal ist etwa 2500 Quadratmeter groß, sagte gestern der Geschäftsführer. Inzwischen wachsen auf der Wiese einige Bäume. Wenn alles klappt, wird sie im nächsten Sommer schon ganz anders aussehen.

Bis dahin soll dort ein Garten entstehen, den die Anwohner, die sich beteiligen wollen, selbst anlegen. So kann jeder, der möchte, auf einer kleinen Parzelle Gemüse oder Kräuter anbauen. Und es wird einen Gemeinschaftsgarten geben, mit Bänken und einer Grill- ecke. Er soll ein Treffpunkt zum Klönen, gemeinsamen Gärtnern oder zum Feiern sein.

Das Ziel ist, das Wohngebiet mit grünen Oasen weiter aufzuwerten und für die Mieter lebenswerter zu gestalten, erklärt Märtens. Der Garten biete die Möglichkeit, ein ausgewogenes Miteinander zu pflegen. Ältere und jüngere Bewohner mit ihren unterschiedlichen Interessen könnten von einander lernen und sich so besser kennenlernen.

Menschen aus der Vereinsamung zu holen oder davor zu bewahren, die Generationen zusammenzubringen und die Integration von Flüchtlingen in die Gemeinschaft, dafür sieht Cathleen Hoffman eine große Chance in dem Projekt.

Ganz praktisch will sich die Crew des Mehrgenerationenhauses einbringen. „Alle können gern zu einer Kaffeepause zu uns kommen“, lud Sebastian Dobras ein. Für die Kinder sei es gut, dass sie sehen, wie Nahrungsmittel angebaut werden. Wenn sie spielen wollen, während die Eltern im Garten arbeiten, können sie ins MGH kommen. Und dort könne das Geerntete auf Wunsch gemeinsam gekocht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, die Gartengeräte unterzustellen.

Der VFB will die fachliche Unterstützung geben, denn dort laufen verschiedene Maßnahmen in grünen Berufen und das nötige Know-how sei vorhanden.

Der Gemeinschaftsgarten war ein Wunsch, der bei einer Anwohnerversammlung geäußert wurde. Im Januar soll es eine Auftaktveranstaltung geben und im Februar/März könnte es mit dem Gärtnern losgehen. Bis dahin soll auch ein Wasseranschluss geklärt sein. Die Akteure hoffen auf einen Anschubförderung. Eine Voraussetzung sei sie nicht. „Wir wollen das Projekt auf jeden Fall umsetzen“, sagt Cathleen Hoffmann. Gehofft wird auf Pflanzenspenden, wie Stauden oder ähnliches. Je nach dem wie groß das Interesse ist, sollen nach und nach weitere Flächen hinzu kommen.